Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao
Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao
Der Schmuggel von Kakao aus der Elfenbeinküste nimmt dramatische Ausmaße an: Allein seit Anfang des Jahres 2024 sollen kriminelle Banden bereits über 100.000 Tonnen Kakao in die Nachbarländer geschmuggelt haben. Deshalb patrouilliert jetzt die Armee im 18-Berge-Distrikt im Westen des größten Kakaoerzeugerlands der Welt.
Die Preise für den Kakao auf dem Weltmarkt sind explodiert. Schon in den Nachbarländern der Elfenbeinküste, in Liberia und Guinea wird das Kilo Kakao drei- bis fünfmal so teuer angekauft wie im Erzeugerland. Viele Schmuggler ignorieren deshalb das Risiko, ins Gefängnis zu kommen, sie wollen sich das illegale Geschäft mit dem Kakao nicht entgehen lassen. Mit Motorrädern, Lastwagen, Pirogen oder zu Fuß schleppen sie die Säcke mit Kakaobohnen über die Grenze, denn die ist eher porös und über Hunderte von Kilometern ohne jegliche Kontrolle.
Unser Reporterteam durfte mit der Armee der Elfenbeinküste drehen, die trotz Mangel an Männern und Mitteln, das kostbare rot-violette Gold ihres Landes, den Kakao, nicht über die Grenze entwischen lassen will. Sie kämpfen auch für die kleinen Kakaobauern, die in einer der reichsten Regionen der Elfenbeinküste seit Jahrzehnten am Rande der Gesellschaft im Elend leben. Sie fürchten, dass ihr Lebensstandard noch weiter sinken wird, sie fühlen sich als die eigentlichen Verlierer im Geschäft mit der Gier nach dem Kakao.
Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao | ARTE Reportage