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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 44 Jahren
Die kleinen Nazis – das Dilemma der Entnazifizierung (1981)

Der Film behandelt die Unterschiede zwischen den Besatzungsmächten, vor allem der distanziert-erzieherische Ansatz der Amerikaner (Do not fraternize!) mit Entnazifizierungs-Fragebögen. Britische, sowjetische und französische Maßnahmen werden demgegenüber aber nur gestreift.
Außerdem geht es um Fragwürdigkeiten in der Handhabung (Denunziation, „Persilscheine“), Begleitumstände, wie vor allem das Nachkriegselend, und die „Wendehalsigkeit“ einiger Deutschen: Über begeisterte Parteieintritte 1933 und die Distanzierung danach.

Die kleinen Nazis – das Dilemma der Entnazifizierung (1981)
© 1981, Lizenz Chronos Media

Nachtrag zu Heinrich Hoffmann (Quelle: Wikipedia)
Nach der Haftentlassung stritt er bis 1956 vor Gericht gegen die Konfiszierung seines Vermögens. Letztlich wurden ihm 20 Prozent seines Vermögens zugesprochen. Laut dem entsprechenden Entnazifizierungsurteil sollte er 350.000 Mark zurückerhalten. Im Oktober ordnete das Finanzministerium in Bayern an, Hoffmann sämtliche Bilder herauszugeben, welche sich in der Staatsgemäldesammlung befanden. Sie bildeten Hoffmanns verbleibenden Vermögensanteil. Die Aushändigung war Ergebnis von Vergleichsverhandlungen von Hoffmann mit dem Finanzministerium. Die Herkunft der Bilder wurde vorher nicht geprüft, auch eine genauere Schätzung des Werts der Bilder unterblieb. Schon vor 1956 waren Bilder aus dem früheren Besitz von Hoffmann herausgegeben worden. Diese Bilder hatte Hoffmann angeblich vor Kriegsende verschenkt. So erhielt Hoffmanns Masseur 1955 das Carl Spitzweg-Gemälde „Der Angler“, da er dies angeblich geschenkt bekommen hatte. Zur Übergabe brachte dieser Kajetan Mühlmann mit. Der SS-Mann war bis 1945 Hermann Görings Sonderbeauftragter für Kunst in den besetzten Ostgebieten. 1958 forderte die Republik Österreich zwei Bilder von Ferdinand Georg Waldmüller, als NS-Raubkunst, von der Staatsgemäldesammlung. Diese Bilder waren bereits 1954 als angebliche frühere Schenkung an Hoffmann-Vertraute gegangen. Ermittlungen wegen NS-Raubkunst gegen Hoffmann wurden nie aufgenommen. Hoffmann starb 1957 im Alter von 72 Jahren. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof. Hoffmanns Witwe Erna lebte bis 1988 in dem gemeinsamen Haus mit dem ehemaligen Stummfilmstar Wera Engels zusammen. Im ZDF-Film Das Zeugenhaus von 2014 wird Heinrich Hoffmann von Udo Samel verkörpert.