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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Monaten
Beten am Ballermann

Junge evangelikale Christen aus Deutschland und der Schweiz missionieren da, wo Gott und Glaube sehr weit entfernt scheinen – am Ballermann, der berüchtigten Partymeile auf Mallorca. Bierlaune versus Bibelkunde. Kann das funktionieren?

Madita Hemcke aus Nordrhein-Westfalen wurde in ein christliches Leben hineingeboren. Ihre Eltern sind Mitglieder einer Freikirche bei Köln. Zum Essen und vor dem Schlafengehen haben sie zusammen gebetet, die Sonntage hat die Familie in der Gemeinde verbracht. Madita hat ausschließlich private christliche Bekenntnisschulen besucht. Sie glaubt an Wunderheilungen und an das ewige Leben. Sex vor der Ehe, Abtreibung, zu viel Alkohol und Drogen sind für sie wie für andere bibeltreue Christen eine Sünde. Acht Tage lang versucht die 23-Jährige mit über 300 anderen Evangelikalen, Party-Touristen am Ballermann mit Strandgottesdiensten und anderen Missionierungsaktionen von einem frommen Weg zu überzeugen – ein echtes Kontrastprogramm zum herkömmlichen Angebot an der Playa de Palma.
Solch offensive Missionierung betreiben fast ausschließlich Evangelikale, also konservative bis fundamentalistische christliche Gemeinden, die die Bibel vor allem in Fragen der Sexualität wörtlich nehmen. Sie begründen damit ihre Ablehnung von Schwangerschaftsabbrüchen, Sex vor der Ehe und queeren Lebensweisen. Wie kommen diese Botschaften bei den Touristen an?
Die Deutschsprachige Evangelische Gemeinde auf den Balearen plädiert für eine moderne und liberale Kirche. Martje Mechels und ihr Ehemann Holmfried Braun leiten die Pfarrstelle in Palma, sie setzen sich für eine zeitgemäße Interpretation der Bibel ein.

Beten am Ballermann | ARTE Re:
Reportage (D 2024, 30 Min)