Neuer ukrainischer Armeechef: Syrskyj droht Niederlage in Awdijiwka
Neuer ukrainischer Armeechef: Syrskyj droht Niederlage in Awdijiwka
Landesweit haben in der Ukraine wieder die Sirenen geheult. Russland hat erneut viele Regionen der Ukraine angegriffen, darunter vor allem die Infrastruktur, aber auch Wohnhäuser und Schulen seien getroffen worden. Die ukrainischen Streitkräfte haben unterdessen die Zerstörung eines großen russischen Landungsschiff vor der Halbinsel Krim gemeldet. Insgesamt jedoch verschlechtert sich nach Angaben von Beobachtern seit Tagen die Lage ukrainischer Truppen an der Frontlinie im Osten des Landes.
So sei ein Korridor für den Nachschub der Garnison bei Awdijiwka nach monatelangen Kämpfen auf weniger als fünf Kilometer geschrumpft. ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf bezeichnet die Lage dort als „sehr deprimierend“, die Soldaten würden offen darüber reden, „dass es kaum möglich ist, die Stadt Awdijiwka zu halten“. Dafür fehle ihnen „Munition, technische Ausrüstung und die Leute“. Unterdessen hat die Ukraine nach eigenen Angaben Soldaten aus einigen Teilen der strategisch wichtigen Stadt abgezogen, an ihre Stelle sei eine kampferprobte Spezialeinheit zur Verstärkung geschickt worden.
Bewährungsprobe für Syrskyj
Der von Präsident Selenskyj neu ins Amt berufene Armeechef Oleksandr Syrskyj steht damit vor einer großen Aufgabe und Bewährungsprobe.
Wenige Tage nach seiner Ernennung hat er die ukrainischen Truppen an der Front bei Awdijiwka und Kupjansk besucht. "Das operative Umfeld ist äußerst komplex und belastend", sagte Syrskyj. "Die russischen Besatzer verstärken weiterhin ihre Bemühungen und haben einen zahlenmäßigen Vorsprung an Personal." Zudem setze die russische Luftwaffe massiv Lenkbomben ein. Ukrainische Positionen würden ständig von der russischen Artillerie beschossen, erklärte er.
Ukraine geht die Munition aus
Im Interview mit ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf sagte der ukrainische Armeechef: „Mich beunruhigt vor allem die Munition und die Menschen. Es ist schwer.“
Auch die USA sehen die Probleme der Ukraine: "Wir erhalten immer öfter Berichte über ukrainische Soldaten, denen an der Front die Munition ausgeht oder die sie sogar rationiert haben", sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan. Durch fehlende Lieferungen von Munition, Luftabwehrsystemen und anderer Ausrüstung werde die Position der Ukrainer geschwächt, betonte er.
Kann der neue Armeechef Syrskyj die ukrainischen Truppen zu neuen Erfolgen gegen Russland führen? Bekommt die Ukraine dafür genug militärische Unterstützung aus dem Westen? Darüber spricht ZDFheute live mit Militäranalyst Hendrik Remmel und ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf in Kiew.
Neuer ukrainischer Armeechef: Syrskyj droht Niederlage in Awdijiwka | ZDFheute live
00:00 Intro
01:59 Militäranalyst Hendrik Remmel
10:13 Beitrag von ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf
12:06 ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf
16:31 Militäranalyst Hendrik Remmel
30:32 Verabschiedung