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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 112 Jahren
Der Student von Prag (1913)

„Der Student von Prag“ ist ein Stummfilm/Gruselfilm aus dem Jahr 1913 von Hanns Heinz Ewers mit seinem Assistenten Stellan Rye. Hanns Heinz Ewers schrieb auch das Exposé. Der Film gilt als der weltweit erste Autoren- und Kunstfilm.

Im Prag des Jahres 1820 ist der arme Universitätsstudent Balduin der wildeste Rumtreiber der Stadt und ein berühmter Fechter. Lyduschka, ein junges Zigeunermädchen aus der Stadt, ist in Balduin vernarrt und folgt ihm aus der Ferne. Balduin verliebt sich in die Gräfin Margit Schwarzenberg, nachdem er sie vor dem Ertrinken gerettet hat. Doch obwohl er ein Medaillon von ihr erhält, weiß er, dass er dieser Liebe wegen seiner Armut nicht nachgehen kann.

In seiner Verzweiflung über die fehlenden Mittel wird er von einem teuflischen alten Zauberer, Scapinelli, angesprochen, der immer in fröhlicher Stimmung ist. Scapinelli bietet Balduin 100.000 Goldstücke als Gegenleistung für jeden Gegenstand, der in seiner Studentenunterkunft gefunden wird. Balduin willigt ein und unterschreibt einen Vertrag, weil er glaubt, nichts zu besitzen. Er ist jedoch erstaunt, als Scapinelli Balduins Spiegelbild herbeiruft und sich damit aus dem Staub macht. Der verblüffte Student stellt fest, dass er nun kein Spiegelbild mehr produziert.

Balduin, der nun in Geld schwimmt, versucht, die Gräfin Margit zu umwerben. In der Hofburg erneuert der gut gekleidete Balduin seine Bekanntschaft mit der Gräfin, doch sowohl Lyduschka als auch sein Spiegelbild treten in Erscheinung, bevor die Gräfin Balduin heimlich ihr Taschentuch schenkt. Balduin und die Gräfin treffen sich heimlich auf einem alten jüdischen Friedhof, doch der Doppelgänger erscheint erneut und terrorisiert die beiden Liebenden. Lyduschka informiert Baron Waldis-Schwarzenberg, den Verlobten und Cousin von Margit, über Balduins amouröse Bemühungen. Der Baron ist erzürnt und fordert Balduin zum Säbelduell heraus.

Unter vier Augen bittet Graf von Schwarzenberg, Margits Vater und der Onkel des Barons, Balduin, den Baron nicht zu töten, da er der letzte überlebende Erbe der Familie ist. Balduin willigt ein, wird aber vereitelt, als sein Doppelgänger an seiner Stelle zum Duell erscheint und den rivalisierenden Freier tötet. Verzweifelt schleicht sich Balduin in Margits Zimmer und wirbt weiter um ihre Zuneigung. Sie lässt sich darauf ein, erschrickt aber über Balduins fehlendes Spiegelbild und das plötzliche Auftauchen des Doppelgängers. Sie bricht in einer Ohnmacht zusammen.

Völlig niedergeschlagen kehrt Balduin in seine eigene, inzwischen üppig ausgestattete Unterkunft zurück und holt eine Pistole. Als der Doppelgänger auftaucht, feuert er, und er verschwindet. Bald darauf wird er ohnmächtig und fällt tot um. Scapinelli trifft ein, nimmt den von Balduin unterzeichneten Vertrag an sich und zerreißt ihn.

Balduins Doppelgänger sitzt auf Balduins frischem Grab, streichelt einen Raben und blickt den Zuschauer bedrohlich an.

Darsteller:

  • Paul Wegener – Balduin, ein Student
  • John Gottowt – Scapinelli, ein alter Abenteurer
  • Lyda Salmonova – Lyduschka, ein fahrendes Mädchen
  • Grete Berger – Comtesse Margit von Schwarzenberg
  • Lothar Körner – Graf von Schwarzenberg, ihr Vater
  • Fritz Weidemann – Baron Waldis-Schwarzenberg, ihr Vetter und Verlobter
  • Hanns Heinz Ewers – Er selbst mit breitkrempigem Hut im Belvedere
  • Alexander Moissi – Er selbst mit Mütze im Belvedere