Winterwahlkampf: zwischen Wundenlecken und Abrechnen
Winterwahlkampf: zwischen Wundenlecken und Abrechnen
Am 6. November zerbrach die Ampelkoalition im Bund. Es war auch deshalb ein denkwürdiger Tag, weil Bundeskanzler Scholz öffentlich mit Finanzminister Lindner abrechnete. Weil Lindner Scholz einen ausgeklügelten Plan zum Ampelende unterstellte. Und weil die Bundespolitik seitdem ein Schauspiel darbietet, das zwischen absurdem Theater und Polit-Thriller schwankt.
Jüngster Höhepunkt sind die Enthüllungen der Zeit über einen ausgeklügelten Plan von Lindner, der den Namen „Operation D-Day“ trug. All das kann zum Problem werden in einer Zeit, in der viele glauben, die Politik sei nur mit sich selbst beschäftigt. Egal wer die Wahl am 23. Februar gewinnen wird, die Probleme sind gewaltig: Ukraine-Hilfe, marode Infrastruktur, Kinderarmut. Wird sich Friedrich Merz als Kanzler darum kümmern müssen? Oder Olaf Scholz? Oder tritt die SPD am Ende doch mit Verteidigungsminister Pistorius an? Kontraste-Reporter haben seit dem 6. November Politiker verschiedener Parteien begleitet und die zwei Wochen nach diesem denkwürdigen Tag rekonstruiert. Der unangenehme Winterwahlkampf hat längst begonnen. Und er droht schmutzig zu werden: Zwischen Wundenlecken und Abrechnen.
Winterwahlkampf: zwischen Wundenlecken und Abrechnen | Kontraste
Beitrag von Pune Djalilevand, Daniel Donath, Silvio Duwe, Kaveh Kooroshy und Markus Pohl
Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld