Zum Hauptinhalt springen
MrSpinnert von MrSpinnert, 3 Wochen her
USA: San Francisco auf Fentanyl

Angie, 42 Jahre alt, sitzt den ganzen Tag in ihrem Zelt und nimmt eine Dosis Drogen nach der anderen. Sie ist nur eine von Tausenden Drogenabhängigen im Stadtteil Tenderloin, im Herzen von San Francisco. Die meisten hier sind süchtig nach Fentanyl.

Fentanyl ist ein billiges und sehr schnell süchtig machenden Opioid, das Amerika in wenigen Jahren überschwemmte. Ursprünglich entwickelt als Schmerzmittel ist es fünfzigmal stärker als Heroin – und als Droge verheerend: In San Francisco sterben daran mehr als zwei Menschen pro Tag, in den ganzen USA zählen sie 75.000 Todesfälle pro Jahr. Fentanyl ist aber auch ein Symptom für ein tiefsitzendes Übel: das Scheitern der Opioid Politik in Kalifornien und im weiteren Sinne in den Vereinigten Staaten. Die Stadtverwaltung von San Francisco propagiert eine Politik der "Schadensminderung", deren Erfolg zurzeit sehr zweifelhaft erscheint.
Unsere Reporter begleiteten Angie und ihren „Schutzengel“, einen der wenigen Menschen, die den Süchtigen wirklich helfen wollen. Sie filmten den Alltag in diesem Viertel San Franciscos, das in den letzten Monaten zum Sperrgebiet für Drogenabhängige wurde – mitten im Wahlkampf in den USA, in dem auch die Opioid- und Obdachlosenkrise Thema ist.

USA: San Francisco auf Fentanyl | ARTE Reportage