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MrSpinnert von MrSpinnert, 2 Wochen her
Tunnel der Freiheit

13. August 1961: Die DDR schließt die Sektorengrenzen in Berlin, die Stadt ist geteilt. Ein Jahr später gelingt einer Gruppe von 29 Menschen aus der DDR die spektakuläre Flucht durch einen Tunnel in den Westen. Mehr als vier Monate haben 41 Studenten aus Westberlin diesen Tunnel gegraben. Sie setzten ihr Leben aufs Spiel – für Freunde, Verwandte, Geliebte und politische Ideale.

Die spektakuläre Fluchtgeschichte wurde von Regisseur Marcus Vetter in dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Der Tunnel“ (1999) umgesetzt. 20 Jahre später hat er eine restaurierte zweite Fassung in neuem Format und mit neuen Bezügen erstellt. Die Geschichte und das spektakuläre NBC-Material, das vom Dachboden eines der Tunnelbauer geborgen wurde, könnten angesichts weltweiter Flüchtlingskrisen, Abschottung und Mauern kaum aktueller sein und haben nichts von ihrer Brisanz und Einzigartigkeit verloren.
Die beiden Italiener Mimmo und Gigi, die damals den Tunnel für ihren Freund Peter Schmidt gegraben und den Deal mit NBC abgeschlossen haben, sind bereits gestorben. Doch einige der Tunnelbauer, inzwischen weit über 80 Jahre alt, erzählen ihre Geschichte, so auch Inge und Klaus Stürmer. Der erste gemeinsame Fluchtversuch 1961 ging schief: Nur Klaus Stürmer gelang die Flucht in den Westen. Inge Stürmer, Mutter eines Kleinkindes und schwanger, wurde verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Klaus Stürmer arbeitete dann an dem Tunnel mit, um seine Familie zu sich zu holen. Die Bilder vom Tunnelbau und der gelungenen Flucht gingen um die Welt, als der Film am 10. Dezember 1962 von der NBC ausgestrahlt wurde und ein Millionenpublikum erreichte.
„Tunnel der Freiheit“ erzählt vom Wagemut junger Menschen, von Vertrauen und Solidarität, von der Suche nach Freiheit und dem Überwinden von Mauern. Der Film verbindet emotional aufgeladene Biografien zu einem einzigartigen politischen Drama des Eisernen Vorhangs.

Tunnel der Freiheit | Doku HD | ARTE
Dokumentarfilm von Marcus Vetter (D 2020, 95 Min)