Trauer und Anti-Kriegs-Parolen: Tausende nehmen Abschied von Alexej Nawalny
Trauer und Anti-Kriegs-Parolen: Tausende nehmen Abschied von Alexej Nawalny
Der Kreml hat alles versucht, um eine große Trauerfeier für Alexej Nawalny zu verhindern. Am liebsten hätte es Wladimir Putin gehabt, wenn Alexej Nawalny irgendwo unter Ausschluss der Öffentlichkeit begraben worden wäre. Bloß kein Aufsehen. Kurz vor seiner Wiederwahl will er keine Unruhe im Land. Doch trotz der Androhung hoher Strafen sind in Moskau Tausende zur Kirche gekommen, um sich von Nawalny zu verabschieden. Trauer und mutiger Protest.
Denn wer in Russland in diesen Zeiten auf die Straße geht, um zu protestieren, geht ein großes Risiko ein. Es drohen empfindliche Strafen. Für viele, die sich ein anderes Russland wünschen, ist mit Alexej Nawalny nicht nur Putins schärfster Widersacher gestorben, sondern mit ihm auch die Hoffnung, dass sich in Russland in naher Zukunft etwas grundlegend ändern wird. Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mir unserem Korrespondenten in Moskau, Armin Coerper und mit jemandem, der Nawalny sehr gut kennt. Leonid Wolkow. Er war ein enger Vertrauter von Nawalny und lebt selbst im Exil, weil es für ihn in Russland zu gefährlich ist.
Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einer russischen Strafkolonie eines „natürlichen Todes” gestorben. Nawalny sei bei einem Rundgang auf dem Hof des Straflagers zusammengebrochen und trotz versuchter Wiederbelebung verstorben. Die Behörden hielten die Leiche zunächst unter Verschluss und übergaben diese erst acht Tage nach Nawalnys Tod an seine Mutter, die sich vehement dafür eingesetzt hatte. Anhänger Nawalnys und zahlreiche westliche Politiker machen den Kreml für den Tod verantwortlich.
2020 hatte Nawalny einen Giftanschlag überlebt. In Berlin wurde er medizinisch versorgt und erholte sich in Deutschland von den Folgen. Anschließend kehrte er freiwillig nach Russland zurück. Dort wurde er noch am Flughafen in Moskau festgenommen und dann in mehreren Prozessen zu 19 Jahren Lagerhaft verurteilt.
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