NS-Cliquen: Von Menschen und Mördern (Folge 2)
NS-Cliquen: Von Menschen und Mördern (Folge 2)
Es waren Tausende, die an der Organisation des nationalsozialistischen Massenmords mitwirkten. Wie konnte die Parallelität zwischen Mord und Alltag existieren? Wie erfolgte die schrittweise und systematische Veränderung, die aus normalen Menschen überzeugte Nationalsozialisten und Mittäter machte?
Der Historiker Dr. Stefan Hördler und die Journalistin Leonie Schöler gehen diesen Fragen auf den Grund: Müssen wir nicht – um wirklich aus der Geschichte lernen zu können – begreifen, wer die Mörder waren und wie viele kleine Schritte notwendig waren, um das große System am Laufen zu halten? Wie fanden sich Cliquen und Netzwerke? Wie verteilte sich Schuld und wer profitierte davon?
In acht Folgen stellen sie Menschen vor, die Teil des Massemords der Nazis waren, ihn mit organisiert, mit gesteuert, unterstützt, gefördert, rationalisiert und professionalisiert haben.
In Folge 2 geht es um Massenmord und Unterhaltung – zwei Worte, die für uns unvereinbar klingen. Doch im Kosmos des KZ-Systems gehörten sie zusammen. Der Lehrer Kurt Knittel organisierte Kameradschafts-Abende, Theatervorstellungen oder Opernaufführungen für die SS, als Ablenkung und Belohnung nach dem schweren Dienst (Mord) am „Arbeitsplatz“ – dem KZ. Männer wie er planten auch ideologische Schulungen, während der Kriegszeit auch für „neue“ SS-Mitglieder wie die sogen. Volksdeutschen aus Rumänien oder Ungarn.
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