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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 1 Jahr
Neue Fische fürs Mittelmeer

Die Fischbestände im Mittelmeer sind in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Überfischung, Umweltverschmutzung und Erwärmung drastisch zurückgegangen. In Marseille soll nun ein Fischkindergarten dazu beitragen, dass sich auch selten gewordene Meerestiere geschützt entwickeln können und sich die Bestände wieder erholen.

In freier Wildbahn schlüpfen die Fischlarven in der Regel kurz vor Vollmond und lassen sich dann Richtung Küste treiben. Doch zubetonierte Hafenanlagen, Abwässer oder Sonnencremerückstände der Touristen machen dem Nachwuchs an der Côte d´Azur das Leben schwer. Es fehlt an Verstecken und Nahrung, um die ersten Wochen zu überstehen.
Im Auftrag von „Ecocéan“ fängt deshalb Gérard Carrodano regelmäßig Larven vor der Küste ein. Die Firma betreibt in Marseille einen Fischkindergarten, in dem jedes Jahr tausende Larven aufgepäppelt werden. Nach rund sechs Monaten werden sie dann wieder zurück ins Meer gebracht und freigelassen. Werden sich die in der Aufzuchtstation aufgewachsenen Jungfische unter die anderen Fische mischen und zum Fortbestand ihrer Art beitragen?
Zum Schutz der Meeresbewohner wurde vor mehr als zehn Jahren auch ein Teil der Küstenlandschaft und des Meeres von Marseille bis La Ciotat unter Naturschutz gestellt: der Nationalpark der Calanques. Regelmäßig fährt der ehemalige Fischer Christophe Holtz hier Streife, um dafür zu sorgen, dass sich die Calanque-Besucher an die strengen Regeln halten. Die geschützten Rückzugsorte sind besonders wichtig, damit die jungen Fische überleben können.
Auch wenn Christophe kaum noch zum Fischen aufs Meer fährt, besucht er gerne seine alten Kollegen auf dem Fischmarkt in La Ciotat. Dort trifft er Daniel, der gerade vom Fischfang zurückkommt. Doch seine Ausbeute ist gering. Beide sind sich einig, dass es sehr schwer geworden ist, vom Fischfang zu leben. Zahlreiche Kleinfischer in der Region haben ihren Beruf deswegen aufgegeben.

Reportage (Deutschland, 2022, 32 Min)

Neue Fische fürs Mittelmeer | ARTE Re: