Liebe und Sex in Nordeuropa – Emanzipation in der Krise?
Liebe und Sex in Nordeuropa – Emanzipation in der Krise?
Nordeuropa gilt als Vorbild in Sachen Emanzipation. Die selbstbewussten Frauen haben keine Angst, ihre Wünsche zu äußern. Viele Männer sind überfordert, selbst flirten fällt ihnen oft schwer.
Die nordischen Länder wie Schweden, Finnland und Island haben den Ruf, liberal und sexuell aufgeschlossen zu sein. Sie gelten weltweit führend, wenn es um die Gleichstellung der Geschlechter geht. Schon früh lernen Kinder dort, Geschlechterstereotypen zu hinterfragen. Das Hjalli-Modell ist in vielen Kindergärten und Schulen Islands die bevorzugte pädagogische Methode bei der frühkindlichen Erziehung. Laut einer Studie der Universität Reykjavík fördere das Modell den respektvollen Umgang unter den Geschlechtern.
Auch das Thema Sex soll für Jugendliche kein Tabu sein. In einer Kirche am Stadtrand Reykjavíks bietet Pfarrerin Jóna Björg Árnadóttir Sexualkundeunterricht an und ermutigt Jugendliche, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen.
Doch auch als Symbol der freien und selbstbestimmten Liebe, hat Skandinavien mit einem ernsten Problem zu kämpfen: sexuelle Gewalt, die seit Jahren stetig zunimmt. Die nordischen Länder weisen europaweit eine der höchsten Prozentsätze bei Missbrauchsfällen auf. Doch wie kann das sein?
Ein Film von Mélanie Van der Ende
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