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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 7 Monaten
Leben auf Italiens Supervulkan

Am Rand der Millionenstadt Neapel liegen die Phlegräischen Felder, ein sogenannter Supervulkan, dessen Aktivitäten seit Jahren zunehmen. Tausende Erdbeben und das Anheben der Erdkruste um einen Meter allein in den letzten Monaten, mehren die Angst vor einem großen Ausbruch. Vor allem bei den Menschen in der Hafenstadt Pozzuoli.

Familie Boragine aus Pozzuoli wohnt in der sogenannten „Roten Zone“, im Epizentrum des Supervulkans. Die stärksten vulkanischen Erdbeben seit 40 Jahren haben erhebliche Schäden an ihrem Wohnhaus hinterlassen.
Am liebsten würden Anna und Antonio mit ihren drei Kindern Alberto, Leonardo und Flavio in eine andere Stadt umziehen, doch dafür fehlt der jungen Familie das nötige Geld - also arrangieren sie sich mit der stetigen Gefahr, reparieren das Haus und schlafen bei geöffneter Wohnungstür. In ihrem Hausflur steht stets ein gepackter Koffer, um bei einem Ausbruch so schnell wie möglich fliehen zu können. Von der Regierung und dem örtlichen Katastrophenschutz fühlen sie sich schlecht informiert und im Stich gelassen.
Schwarmbeben mit Stärken bis zu 4,2 auf der Richterskala haben die Erde am Golf von Neapel in den letzten Monaten beben lassen, es waren die stärksten seit rund 40 Jahren. Der Vulkanforscher Stefan Carlino vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie hat herausgefunden, dass die Erdkruste über den Phlegräischen Feldern immer rissiger und damit schwächer wird.
Ein Bruch der Kruste würde zur Eruption und damit zu einer Katastrophe für über eine Million Menschen im Großraum Neapel führen, denn das Gebiet rund um den Supervulkan sei übersiedelt und Fluchtwege nicht ausreichend vorhanden, warnt Architektin und Städteplanerin Anna Savarese. Sie fordert ein Gesetz, das Neubauten in der eng besiedelten Gegend verbietet, und eine freiwillige Umverteilung der Bevölkerung in der „Roten Zone“.

Leben auf Italiens Supervulkan | ARTE Re:
Reportage (D 2024, 30 Min)