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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Italien: Aus für die Mafia?

Bedeutet dieses Anti-Mafia-Verfahren das Ende für die italienische Mafia?

Seit Januar 2021 findet in der süditalienischen Stadt Lamezia Terme der so genannte „Maxi-Prozess“ statt: Das größte Anti-Mafia-Verfahren seit den legendären Ermittlungen der von der Cosa Nostra ermordeten Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. 325 Italiener – unter ihnen auch Anwälte, Buchhalter, Unternehmer und Politiker – sitzen auf der Anklagebank.

Chefankläger ist der Ermittler und Behördenleiter der Staatsanwaltschaft der Region Catanzaro, Nicola Gratteri. Seit gut mehr als 40 Jahren jagt er kalabrische Mafiosi, ihre Bosse und deren mächtige Helfer in der Wirtschaft und Politik – nicht nur in Italien, sondern weltweit.
Und immer wieder laufen auch Mafiafäden in Deutschland zusammen:

In Süddeutschland hatte ein ehemaliger Promi-Wirt mehr als 30 Jahre lang im Grunde unbehelligt sein mafiöses Unwesen betreiben und dabei mit Komplizen ein Netzwerk von schätzungsweise 150 Lokalen aufbauen können. Grundlage seiner Verhaftung war die sogenannte Operation „Stige“. Eine Großrazzia, die im Januar 2018 zu 169 Festnahmen führte – darunter zu elf Verhaftungen in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.

Mächtige Feinde hat sich der kalabrische Chefermittler durch seine schonungslosen Ermittlungen gemacht. Allein die Anklage des Anwalts, früheren italienischen Senators und Mitinitiators von Silvio Berlusconis „Forza Italia“, Giancarlo Pittelli hat ihn in einigen politischen Kreisen zur „Persona non grata“ gemacht, und Morddrohungen erhält er mittlerweile nicht mehr nur aus dem eigenen Land.

Bericht: Christian Gramstadt
Kamera: Francesca Sicoli
Schnitt: Wolfgang Grimmeisen

Italien: Aus für die Mafia?