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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Ich, ohne Bindung | Psycho

Für ein gutes Leben brauchen Menschen Bindungen. Ob wir Nähe als etwas Schönes erleben oder ihr ängstlich ausweichen, hängt von den ersten Lebensjahren ab. Die Doku beleuchtet die Biografien von Juliet, Arnaud und Ramon. Ihnen sind Dinge wie Scheidung, Missbrauch und Mobbing begegnet. Seitdem ringen sie mit dem Thema Bindung.
Wie wir uns als Erwachsene binden, entscheidet sich in den ersten Lebensjahren: Kinder erleben Nähe und Autonomie als etwas Positives oder Bedrohliches, je nachdem, wie ihre Eltern sich verhalten. Rund die Hälfte aller Erwachsenen können Bindungen problemlos eingehen, die anderen ringen mit dem Thema: Nähe macht Angst. Die einen kämpfen darum, sie nicht zu verlieren und klammern. Die anderen werden von zu viel Nähe erdrückt und ergreifen die Flucht. In drastischen Fällen, bei Gewalt oder Missbrauch, können Menschen die Fähigkeit, sich zu binden, ganz verlieren.
Arnaud hatte so eine schlimme Kindheit. Sein Schutzmechanismus ist es, keine Bindung einzugehen. Zu gefährlich. Doch dann verliebt er sich, und für ihn geschieht ein Wunder: Alexandra will bei ihm bleiben, und er kann das ertragen. Heute haben die beiden zwei Kinder, und Arnaud erlebt zum ersten Mal Bindung. Freunde darüber hinaus hat er bis heute nicht.
Juliet hat zum ersten Mal Angst, jemanden zu verlieren. Sonst war es immer andersherum: Die Erzieherin hat Beziehungen nach Gutdünken beendet, ließ in ihren zahlreichen Partnerschaften Nähe kaum zu. Wurde es ihr zu viel, machte sie Schluss. Darüber reden oder den anderen in die Entscheidung mit einzubeziehen, kam nicht in Frage. Mit Lukas ist das anders. Ihm hat sie von ihrer Angst erzählt.
Ramon ist alleine und will es bleiben. Eine Therapie soll ihn für eine echte Beziehung rüsten. Dazu muss er an seinem Selbstwert arbeiten: Denn liebenswert, da ist er sich sicher, ist er nicht. Schon in der Schule wurde er ausgegrenzt, und diese Erfahrungen wirken bis heute nach.

Ich, ohne Bindung | Psycho | arte