Entlastung für den Brennerpass
Entlastung für den Brennerpass
Der Brenner-Basistunnel (BBT) quer durch die Alpen gilt als größtes europäisches Infrastrukturprojekt. Der mit dann 65 Kilometern längste Eisenbahn-Tunnel der Welt soll den Verkehrsinfarkt am Brenner verhindern, indem der Güterverkehr von der Autobahn auf die Schiene verlagert wird. Doch das riesige Bauvorhaben hat nicht nur Befürworter bei den Anrainern in Österreich und Italien.
Seit 16 Jahren wird gebohrt, 2032 soll der Bahntunnel zwischen Innsbruck (Tirol) und Franzensfeste (Südtirol) fertig sein. Planungschef Andrea Lussu ist jeden Tag unterwegs in den kilometerlangen Tunnelbaustellen, überwacht Sprengungen und den Einsatz der 160 Meter langen Tunnelbohrmaschine „Ida“. Unweit von der Baustelle wird das idyllische Padastertal zur Deponie – kilometerlange Förderbänder liefern unablässig Abraummaterial aus dem Berg. Dennoch ist Ingenieur Lussu überzeugt, mit dem Tunnel der Umwelt langfristig zu helfen. Die Betreiber gehen davon aus, mit dem Eisenbahntunnel vor allem den belastenden Lkw-Verkehr auf die Schiene zu bekommen.
Das ist auch nötig, damit die stark frequentierten Autobahnen über die Alpen entlastet werden. In großer Höhe inspiziert Ingenieur Peter Augschöll vom österreichischen Autobahnbetreiber ASFINAG daher regelmäßig die Brücken und warnt: Viele Brücken sind marode. Es drohen jahrelange Baustellen auf der beliebten Alpenstrecke. "Re:" begleitet Peter Augschöll bei zwei Brückeninspektionen auf und unter der Brennerautobahn.
Die Nutzung des Tunnels ist allerdings erst möglich, wenn auch die Bahnzulaufstrecken im Norden und Süden fertiggestellt sind. Doch hier gibt es massive Verzögerungen, auch weil Martin Feichter, Bürgermeister des Südtiroler Weindorfs Auer sich weigert, die Trasse in die Bauplanung einzutragen. Die Strecke würde seinem Ort Lärm und Schuttberge bescheren und einigen Bürgern droht sogar die Enteignung. Es ist also noch ein langer Weg, bis der erste Zug durch den Tunnel rollen wird.
Reportage (D 2023, 32 Min)
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