Einsatz gegen Fahrradklau
Einsatz gegen Fahrradklau
Rund 700 Fahrräder werden allein in Deutschland durchschnittlich jeden Tag gestohlen. Im Visier der Diebe sind nicht nur einfache und schwach gesicherte Drahtesel, sondern zunehmend E-Bikes, die oft mehrere Tausend Euro kosten. Doch die Polizei kann im Schnitt nur jeden zehnten Diebstahl aufklären – die Aufklärungsquote ist so niedrig wie bei kaum einem anderen Delikt.
Die Tätergruppe ist vielschichtig: von Gelegenheitsdieben bis zu organisierten Banden, die die Räder über die Grenze nach Osteuropa bringen. Vor allem in größeren Städten ist der Fahrraddiebstahl mittlerweile ein Massendelikt mit tausenden Opfern. Dagegen geht in der Universitätsstadt Fürth eine eigens eingerichtete Fahrradstaffel der Polizei entschieden vor. Die Experten kennen die bei Dieben beliebtesten Tatorte, durchforsten Internetplattformen nach Auffälligkeiten, fahnden aber auch analog auf den Straßen: In allgemeinen Fahrradkontrollen stoßen sie immer wieder auf gestohlene Räder und können diese – wenn sie registriert waren – wieder den rechtmäßigen Besitzern zurückbringen. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 9 Millionen Fahrräder – Tendenz steigend. Die größten Umschlagplätze in Berlin für gebrauchte Fahrräder sind die Berliner Fahrradmärkte, die Lars Kriener betreibt. Er weiß: Flohmärkte sind bei Dieben besonders beliebt, um geklaute Fahrräder wieder zu veräußern. Die Niederlande sind eine Nation der Radfahrer. In Amsterdam hat es sich ein Fahrradhersteller zur Aufgabe gemacht, Fahrradbegeisterten die Freude an ihrem Rad möglichst lange zu erhalten. Denn die teuren und schicken E-Bikes stehen bei Dieben hoch im Kurs. Eine ausgefeilte Anti-Diebstahl-Technologie mit GPS-Ortung und Fernabschaltung ist nicht abschreckend genug, weshalb die Firma noch einen Schritt weitergeht: Sogenannte „Bike Hunter“ versuchen, entwendete E-Bikes wieder aufzuspüren – mit Peiltechnik und einer erstaunlichen Erfolgsquote.
Reportage (D 2022, 32 Min)
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