Der Junge aus Cherson
Der Junge aus Cherson
Nach acht Monaten russischer Besatzung wurde Cherson von ukrainischen Truppen befreit. Inmitten der auf dem Freiheitsplatz versammelten Menge fällt dem Fotografen ein kleiner Junge mit grimmigem Gesichtsausdruck auf. Wie andere vor ihm in Kriegsgebieten fotografierte Kinder wurde er gegen seinen Willen zum Symbol eines Geschehens.
Am 14. November 2022 versammelte sich eine Menschenmenge auf dem Freiheitsplatz von Cherson, um die Ansprache von Wolodymyr Selenskyi im Zuge der Befreiung der Stadt anzuhören. Ein Junge starrt mit anklagendem Blick direkt ins Objektiv des Fotografen. Aus Angst, man könnte seine verschlossene Miene als pro-russisch fehlinterpretieren, würde der Junge die mittlerweile viral gegangene Aufnahme am liebsten ungeschehen machen. Der Fotograf András D. Hajdú erzählt die Geschichte zum Bild aus seiner Sicht. André Gunthert, Historiker und Experte für Bildkultur, nennt andere Fälle von häufig gegen ihren Willen als „Ikonen“ in die Geschichte der Fotografie eingegangenen Kindern.
00:00 Die Geschichte des kleinen Jungen
03:50 Der Fotograf und dieser Moment
07:10 Kinder als Ikonen wider Willen
Der Junge aus Cherson | Mit offenen Augen | ARTE