Brauchen wir mehr Utopien?
Brauchen wir mehr Utopien?
Die Zukunft sieht eher düster aus. Kriege, Naturkatastrophen, Epi- und Pandemien, Gesellschaften, die auseinanderbrechen. Das ist bereits jetzt Realität. Und wenn wir ins Kino gehen, Serien schauen oder Science-Fiction lesen, wird das nicht besser. Zombie-Apokalypsen schlurfen über den Bildschirm, intelligente Maschinen machen die Menschheit platt und Naturkatastrophen katapultieren uns in die Vorzeit. Die Zukunft ist ein gewalttätiger, finsterer, höllischer Ort. Eigentlich sollte man ja meinen, dass wenn die Realität schon so bedrohlich erscheint, uns dann unsere Fantasie in der Zukunft einen heilen Ort schafft. Dass wir uns positive Utopien ausdenken wie Thomas Morus mit seinem „Utopia“ im 16. Jahrhundert. Das war damals ja auch keine kuschelige Zeit: Bauernaufstände, Seuchen, Dürrekatastrophen und der Achtzigjährige Krieg waren in vollem Gange. Also warum gelingt es uns nicht, wenigstens fiktional, positiv in die Zukunft zu blicken? Haben wir aufgegeben? Alle Hoffnung verloren? Oder sind wir einfach nach dem Zusammenbruch utopischer gesellschaftlicher Konzepte wie dem Kommunismus einfach misstrauischer geworden? Und wie müsste so eine moderne positive Zukunftsvision heute aussehen?
Quellen und weiterführende Links:
Mehr zu unseren Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern:
Utopieforscherin Fátima Vieira und ihre Projekte an der Universität Porto: FLUP – Fátima Vieira
Wer mehr darüber wissen will, was Cory Doctorow schreibt, wird hier fündig – und kann viele unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlichten Bücher gleich kostenlos herunterladen: Cory Doctorow’s craphound.com | Cory Doctorow’s Literary Works
Und hier aktuelle Termine und Publikationen von Innovationsforscherin Petra Schaper Rinkel, zum Beispiel ihr Buch „Fünf Prinzipien für die Utopien von Morgen”:
Petra Schaper Rinkel – Zukunft | Zukünfte | Leben in der digitalen Welt der Plattformen | Praxen der Zukunftsforschung | Politics of future-making (schaper-rinkel.eu)
Bergonia
Wer einen Blick auf Fátima Vieiras Lieblingsutopie werfen möchte, findet diese hier: Bergonia – imaginary country
Superhelden als konservative Verteidiger des Status Quo?
Ausführliche Überlegungen dazu, wofür Marvels Superhelden stehen, unternimmt dieses Video bei YouTube: Marvel Defenders of The Status Quo
Das Video stützt sich dabei auch auf diesen Essay des Anthropologen und Publizisten David Graeber: Super Position – David Graeber
Ob wir neue Utopien brauchen, der Frage stellt sich auch der Deutschlandfunk und DIE ZEIT:
Warum Utopien scheitern/ https://www.deutschlandfunk.de/die-ideen-sind-da-doch-wir-noch-nicht-so-weit-warum-utopien-100.html
Wir brauchen Utopien/ https://www.zeit.de/2018/01/utopien-zukunft-traeume-revolution?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Und die Science Fiction Autorin Theresa Hanning sagt: „Wir brauchen Utopien”. Warum – hört Ihr hier in 10 Minuten: Wir brauchen Utopien
Musik in dieser Folge:
- Belinda Carlisle: Heaven is a place on earth
- Bonnie Tyler: Holding out for a hero
- Nick Cave & Warren Ellis: Song for Bob
- College & Electric Youth: A real hero
- Hans Zimmer: Stone in my Heart
- British Sea Power: Ecstatic Vibrations, Totally Transcendent
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE