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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Jahren
Flucht vor der Einberufung

Im Oktober 2022 nahm ein Münchner drei russische Kriegsflüchtlinge in seiner Wohnung auf. Alle drei lehnen Putin strikt ab und wollen auf keinen Fall an Kampfhandlungen gegen die Ukraine teilnehmen. Sie hofften, sich in Deutschland schnell ein neues Leben aufbauen zu können …

Seit Oktober 2022 leben drei russische Kriegsflüchtlinge im Kinderzimmer eines Münchner Filmemachers: sein Freund Dima, 41 Jahre alt und zwei seiner Freunde, Denis und Andrey, 36 und 34 Jahre alt, plus Hugo, der Hund. Monatelang hatten sie darüber nachgedacht, Russland den Rücken zu kehren.
Als dann am 21. September die Mobilmachung verkündet wurde, verließen sie fluchtartig das Land. Alle drei lehnen Putin strikt ab, alle drei wollen auf keinen Fall an Kampfhandlungen gegen die Ukraine teilnehmen. Sie waren zuversichtlich, in Deutschland aufgenommen zu werden. Doch die Hoffnungen, die das deutsche Innenministerium russischen Kriegsverweigerern den ganzen Sommer 2022 gemachte hatte, erfüllten sich nicht. Fieberhaft suchen die Freunde nun nach einem Ausweg. Denis ist Koch, Andrey Graphikdesigner. Zwei Fachkräfte, die in Deutschland dringend gebraucht werden. Und tatsächlich - nach sechs Wochen haben beide Arbeitsverträge in der Tasche. Aber der Kampf um Visa beginnt jetzt erst. Ein Arbeitsvisum für Deutschland kann man nur außerhalb der Europäischen Union beantragen. Andrey und Denis sind optimistisch. Am schwierigsten hat es Dima. Er ist Freiberufler und arbeitete in Moskau als Journalist und Produktionsleiter für internationale Filmprojekte. Ein schwieriges Profil für die deutsche Visa-Vergabe.
Drei Monate später besucht der Filmemacher seine Freunde in Eriwan. Sie mussten nach dem Ende ihres Touristenvisums aus Europa ausreisen und entschieden sich dazu, vorübergehend in der armenischen Hauptstadt zu leben. Alles hat sich ganz anders entwickelt, als von ihnen erhofft.

Reportage (D 2023, 32 Min)

Flucht vor der Einberufung | ARTE Re: