Stehen bald die Meere still?
Stehen bald die Meere still?
Sie haben einige Hawaiianer*innen richtig reich gemacht und sorgen dafür, dass Aale über Tausende Kilometer reisen. Meeresströmungen befördern nicht nur Meerestiere, Güter und uns Menschen, sie beeinflussen auch unser aller Leben. Und das extrem. Es gibt nämlich Anzeichen, dass wichtige Meeresströmungen schwächer werden, vielleicht sogar verschwinden …
Surfen, Schwimmen, Wellenreiten – ohne Meeresströmungen nicht vorstellbar. Doch sie sind so viel mehr und helfen uns zu überleben. Sollten sie einmal wegbrechen, könnte das für uns lebensgefährlich werden. Denn Meeresströmungen sind das Ergebnis komplexer physikalischer Systeme und anfällig für Veränderungen. Strömung ist dabei nicht gleich Strömung. Oberflächenströmungen werden vor allem von Winden beeinflusst; Tiefenströmungen besonders von der Dichte des Wassers.
Die Meeresströmungen sind trotz aller Forschung immer noch ein großes Geheimnis. Deshalb gibt es zum Beispiel die Treibgutforschung, die durch die weltweite Beobachtung angeschwemmter Objekte Rückschlüsse auf die Strömungsverläufe zieht. Mit mathematischen Berechnungen wird versucht, Voraussagen über zukünftige Entwicklungen zu treffen. Und da sehen einige eine riesige Gefahr auf uns zukommen: Wichtige Strömungen wie der Golfstrom könnten sich verlangsamen oder sogar versiegen – und das möglicherweise bereits bis 2060.
In der Erdgeschichte ist es immer mal wieder passiert, dass der Golfstrom stillstand – aus unterschiedlichen Gründen – zuletzt vor 12.000 Jahren. Damals gab es als Folge eine kleine Eiszeit in Europa: die Jüngere Dryaszeit. Wird uns das jetzt wieder passieren, bekommen wir eine neue Eiszeit? Und: Wie funktionieren Meeresströmungen überhaupt? Welche Auswirkungen haben sie jetzt schon auf unser Leben? Was passiert, wenn sie sich verändern – verändert sich dann auch unsere Welt?
Stehen bald die Meere still? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Wissenschafts-Dokureihe, Regie: Anna Loll (D 2024, 27 Min)