Spanier wenden sich gegen den Stierkampf
Spanier wenden sich gegen den Stierkampf
Der Stierkampf war lange eine der symbolträchtigsten Traditionen Spaniens, doch seit einigen Jahren verliert er immer mehr an Bedeutung, vor allem wegen der Proteste von Stierkampfgegnern und unter dem Einfluss einer Gesellschaft, die immer sensibler für den Tierschutz wird.
Laut einer aktuellen Umfrage ist jeder zweite Spanier für ein Verbot des Stierkampfs, das wäre noch vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar gewesen. 84% der jungen Leute sagen, sie seien nicht stolz darauf, in einem Land zu leben, in dem der Stierkampf Tradition sei. Die Plätze in den Arenen leeren sich, die Jahresabonnements sind keine Schätze mehr, die Väter an ihre Söhne vererben, und Toreros werden nicht mehr wie Rockstars umschwärmt.
In Katalonien und auf den Kanarischen Inseln sind Stierkämpfe verboten. Auf den Balearen und in Galizien sind die Fans der Meinung, dass die neuen Gesetze den Stierkampf so sehr seines Wesens beraubt haben – kein Töten des Stieres mehr, keine Minderjährigen in der Arena – dass sie ihn nicht mehr feiern wollen. Trotzdem kämpfen einige „Aficionados“ für den Erhalt des Stierkampfs als Tradition und nationales Symbol, während andere für die endgültige Abschaffung einer als barbarisch empfundenen Praxis kämpfen.
Reportage von Rémi Cadoret und Bertrand Aguirre (F 2022, 32 Min)
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