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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 10 Jahren
Siegfried Lenz – Schriftsteller und Menschenfreund

Siegfried Lenz – Schriftsteller und Menschenfreund – Ein Porträt.

Siegfried Lenz zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern. Kaum ein Autor wurde hierzulande von seinen Lesern mehr geliebt und verehrt. Bereits vor mehr als 40 Jahren wurde Lenz mit seinem Meisterwerk „Deutschstunde“ auch im Ausland berühmt. Seitdem haben sich seine Bücher weltweit etwa 25 Millionen Mal verkauft. Zu seinen Freunden und Wegbegleitern zählen Marcel Reich-Ranicki, Helmut Schmidt und Günter Grass. ARTE gedenkt dem großen Autor der deutschen Nachkriegsliteratur, der am 7. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren verstarb, mit dem 2011 entstandenen Porträt „Siegfried Lenz – Schriftsteller und Menschenfreund“.

Siegfried Lenz wurde 1926 in Masuren (Ostpreußen) geborenen, und als er seinen ersten Roman veröffentlichte, war er gerade einmal 25 Jahre alt. Sechs Jahrzehnte und unzählige Veröffentlichungen später schreibt der Wahlhamburger mit Zweitwohnsitz in Dänemark weiter – und das nach wie vor mit großem Erfolg: Seine 2008 erschienene Novelle „Schweigeminute“ fand in Deutschland bereits kurz nach Erscheinen über 400.000 Käufer und schaffte es auf Platz 2 der „Spiegel“-Bestsellerliste.

Mit dieser zarten Liebesgeschichte zeigte sich Lenz noch einmal von einer ganz anderen Seite und konnte so auch ein neues, junges Leserpublikum für sich begeistern. Immer wenn Lenz öffentlich liest oder seine Bücher signiert, stehen seine Fans Schlange. Ob in Deutschland oder im Ausland – Siegfried Lenz wird überall gelesen und verstanden – auch das ist eine seiner großen Leistungen.

In seinen Romanen und Erzählungen verknüpft Siegfried Lenz geschickt menschliche Schicksale und aktuelle politische Fragen. Dabei bewies der Autor oft einen fast prophetischen Riecher für gesellschaftliche Entwicklungen. So beschrieb er schon 1957 im Roman „Der Mann im Strom“, wie gnadenlos die Arbeitswelt mit älter werdenden Menschen umgeht. Die Machtlosigkeit des Einzelnen, die Vereinsamung des modernen Menschen, der Umgang mit Grenzsituationen – Lenz’ Themen sind stets relevant und machen ihn zu einem zeitlosen und bis heute aktuellen Schriftsteller. Seine Sprache ist klar und präzise und spricht breite Leserschichten an. Siegfried Lenz zählte zu den populärsten deutschsprachigen Schriftstellern – ohne jemals Populärliteratur geschrieben zu haben.

Der Film von Adrian Stangl zeichnet das ereignisreiche Leben des charismatischen und gleichzeitig bescheidenen Schriftstellers nach und geht seinem bis heute ungebrochenen Erfolg auf den Grund. Das Fernsehteam besuchte den Autor in Dänemark, wo er mit seiner zweiten Frau Ulla mehrere Monate im Jahr lebte und an neuem Material arbeitete. „Man schreibt immer über sich selbst“, sagt Siegfried Lenz. Wer etwas über den Menschen Lenz erfahren wolle, müsse einfach in seinen Büchern suchen. Mal fröhlich, mal nachdenklich, aber immer offen gibt Siegfried Lenz Einblicke in sein langes Schriftstellerdasein, lässt wichtige Ereignisse und Begegnungen Revue passieren und verrät, was ihn ein Leben lang zum Schreiben motiviert hat.

Darüber hinaus schildern langjährige Freunde, Kollegen und Wegbegleiter wie Helmut Schmidt, Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki in sehr persönlichen Worten ihre Sicht auf den Schriftsteller und Menschenfreund.

ARTE gedenkt dem großen Autor der deutschen Nachkriegsliteratur, der am 7. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren verstarb, mit dem 2011 entstandenen Porträt „Siegfried Lenz – Schriftsteller und Menschenfreund. (Sendetext ARD)