Naturschutz oder maximaler Ertrag? So bauen Landwirte Getreide an
Naturschutz oder maximaler Ertrag? So bauen Landwirte Getreide an
Brot ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt und deutsches Kulturgut. Doch welche Menschen sorgen dafür, dass man frisches, gesundes und köstliches Brot essen kann? Dieser Frage geht die dreiteilige Dokumentation im NDR Fernsehen nach, die zeigt, wer und mit welcher Leidenschaft für das tägliche Brot gearbeitet wird: die Landwirte, Mühlen und Bäcker.
In dieser Folge werden drei Landwirte porträtiert, die auf sehr unterschiedliche Weise, aber mit gleicher Begeisterung Getreide anbauen.
Georg Henkels lebt und arbeitet auf dem Rittergut Bockerode im Calenberger Land südlich von Hannover. Auf dem Gut mit jahrhundertelanger Geschichte baut er auf fruchtbaren Böden Weizen in konventioneller Landwirtschaft an. Der Junglandwirt vermittelt seine Faszination für satellitengestütztes Smartfarming: Mit digitaler Unterstützung weiß sein Düngerstreuer genau, wo noch Nährstoffe fehlen. Und die Pflanzenschutzspritze erkennt, welche Bereiche schon mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden. Mit diesen Methoden erzielt Henkels hohe Weizenmengen, die er zusammen mit seinem Bruder Paul erntet. Wenn Georg Henkels abschalten möchte, reitet er gemeinsam mit seiner Freundin Friederike im Abendlicht durch die Felder entlang der sanften Hügel des Calenberger Landes.
Reiner Bohnhorst ist Landwirt am östlichen Rand der Lüneburger Heide. Als er den Hof von seinem Vater übernahm, stellte er ihn auf Bioanbau, er ist Mitglied im Verband Bioland. Auf den teils leichten Böden der Endmoränenlandschaft baut er unter anderem das sehr seltene Urgetreide Einkorn oder Dinkel an. Als Biolandwirt hat er keine chemischen Mittel zur Verfügung, nur mit mechanischen Verfahren wie Hacken und Striegeln kann er das Unkraut entfernen. Und weil auch seine Möglichkeiten beim Düngen begrenzt sind, erntet er nur ein Drittel so viel wie Georg Henkels. Und dennoch empfindet er große Zufriedenheit: "Nahrungsmittel zu erzeugen ist eine riesige Verantwortung. Ich empfinde es als Ehre, diese Aufgabe für die Gesellschaft zu übernehmen."
Detlef Hack aus Panten im Herzogtum Lauenburg östlich von Hamburg ist ein besonders außergewöhnlicher Landwirt. Auch bei seiner Arbeit steht im Zentrum die Erzeugung von Lebensmitteln. Doch der Demeter-Bauer hat ein grundsätzlicheres Verständnis von seiner Arbeit: "Ich möchte mit meiner Arbeit auch der Natur Gutes tun. Ich begreife mich als Landschaftsgärtner, der Landwirtschaft und Naturschutz in Einklang bringen möchte." Aus diesem Grund sind seine Getreidefelder nicht einfach nur grün, sondern bunt. Denn zwischen seinem Getreide wachsen und blühen die Ackerwildkräuter. Und mit seinem Mähdrescher fährt der Landwirt nicht nur ins Getreide, sondern auch in Wiesen: um die kostbaren Samen von Wildkräutern zu sammeln und zu verkaufen.
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