Mexiko: Die Lieder der Kartelle
Mexiko: Die Lieder der Kartelle
In Mexiko singen viele sogenannte Narcocorridos Lieder zu Ehren der Kartelle: Diese Musiker verherrlichen die Verbrechen der Drogenbosse und ihrer Killer. Sie rühmen deren Lebensstil und haben damit so viel Erfolg bei ihrem Publikum, dass die Behörden sich nun bemühen, diesen neuen Auswuchs der organisierten Kriminalität zu verbieten.
Die Texte der Narcocorridos erzählen, begleitet von Gitarren, von den sogenannten Heldentaten der Sicarios, den skrupellosen Auftragsmördern der Kartelle, und vom luxuriösen Leben, das ihre Paten führen. Die Lieder der Kartelle schwärmen vom Reichtum durch den illegalen Drogenhandel, sie verherrlichen die Gewalt im Krieg der Kartelle und sie preisen das Gesetz des Schweigens. Der Staat erscheint darin auch als ihr Gegner.
Wie konnte es so weit kommen? Mexikos Behörden ist es auf regionaler und nationaler Ebene in den letzten Jahrzehnten nicht gelungen, die Lebensbedingungen und die Sicherheit der Menschen zu verbessern. Also treffen diese Lieder auf einen fruchtbaren Boden, schon aufgrund der puren Not in der Bevölkerung, die Jugendlichen finden sie cool und viele Eltern offenbar auch. Sie zeigen, wie groß der Einfluss des organisierten Verbrechens in Mexiko heute ist, in allen Bereichen der Gesellschaft.
Mexiko: Die Lieder der Kartelle | ARTE Reportage