Italien nach der großen Flut
Italien nach der großen Flut
Im Mai 2023 führt extremer Regen in der italienischen Emilia Romagna zu gewaltigen Überschwemmungen. Mehrere Menschen sterben, Tausende müssen ihre Häuser verlassen. In den ersten Tagen nach der Flut sind die Betroffenen in der Region weitestgehend auf sich selbst gestellt. Und wieder einmal fragen sich die Menschen: Hätte die Katastrophe verhindert werden können?
Das Haus von Marcos Familie in Faenza stand tagelang unter Wasser. Nun harrt er mit seinem Sohn Agostino aus und versucht zu retten was geht. Ob sein Haus noch standsicher ist, muss die Feuerwehr prüfen. Völlig unklar ist, ob die Versicherung den Schaden bezahlt. Das Haus haben er und seine Frau vor sieben Jahren gekauft. Doch die ganze Siedlung steht dicht am Fluss. Nun muss geklärt werden, ob die städtischen Behörden Fehler gemacht haben. Immerhin, Marco hat einen Job. Sein Restaurant ist von der Flut verschont geblieben.
In Ravenna helfen Flavia und ihr Mann beim Katastrophenschutz. Im Akkord verteilen sie Spenden in der Region. Weil viele Straßen zerstört sind, können Supermärkte nicht beliefert werden, es fehlt an den nötigsten Lebensmitteln. Eine Gruppe Taxifahrer hat sich aus dem 380 Kilometer entfernten Genua auf den Weg gemacht, um Spenden zu überbringen. Auf den Staat wollen sich die Menschen nicht verlassen.
Überschwemmungen hat es in der Emilia Romagna schon immer gegeben. Doch diesmal sind die Regenfälle besonders stark. Unzählige Kanäle und Flüsse helfen nicht, das viele Wasser staut sich in der tiefliegenden Ebene an. Neue Rückhaltebecken für extreme Regenfälle wie diese wurden zwar schon vor Jahren geplant, aber nicht gebaut. Auch das trägt zur Katastrophe bei: 15 Menschen sterben, mehr als 20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Schäden gehen in die Milliarden.
Reportage (D 2022, 32 Min)
Italien nach der großen Flut | ARTE Re: