Indien: Die große Säuberung
Indien: Die große Säuberung
In Indien verfolgt die hindu-nationalistische Regierung unter Premierminister Narendra Modi seit zehn Jahren unerbittlich ihnen nicht genehme Intellektuelle.
Einschüchterungen, Drohungen, Gerichtsverfahren, Verhaftungen: Indische Akademiker, Schriftsteller, Journalisten, Aktivisten und Künstler haben es mehr als schwer, wenn ihre Publikationen der Regierung nicht genehm sind. Die Methoden der Hindu-Nationalisten folgen türkischen, russischen oder chinesischen Vorbildern. Sowohl die indischen Steuerbehörden als auch die Geheimdienste ordnen regelmäßig Razzien an gegen religiöse Minderheiten, Akademiker, Verfechter des Säkularismus, NGOs und alle, die sich der Ideologie der Hindu-Extremisten widersetzen.
Die Regierung stützt sich dabei auf Antiterrorgesetze, die es ihr erlaubt, sogenannte "Feinde im Inneren" ohne Gerichtsverfahren und auf unbestimmte Zeit einzusperren. Es handelt sich um eine große Säuberung mit dem Ziel, die indische Zivilgesellschaft in die Schranken zu weisen. Die Regierung will offensichtlich das von Gandhi und Nehru geerbte säkulare und multireligiöse Indien in eine Nation umwandeln, in der der Hinduismus die dominierende Religion ist, auf Kosten von Christen und Muslimen.
Indien: Die große Säuberung | ARTE Reportage