Illegale Pestizide – den Giften auf der Spur
Illegale Pestizide – den Giften auf der Spur
Europas Bauern und Bäuerinnen sollen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte reduzieren – dadurch fühlen sich die Betroffenen aber einem ungerechten Wettbewerb ausgesetzt. Und: Der Handel mit illegalen Pflanzenschutzmitteln ist ein Milliarden-Geschäft. In der Dokumentation werden das Dilemma der Betroffenen gezeigt, und Einblicke in das Geschäft mit den verbotenen Giften gegeben sowie die Ermittler bei ihrer diesjährigen Aktion begleitet.
Zur Bewahrung der Biodiversität soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte reduziert werden in Europa. Durch die zunehmend strengeren Auflagen innerhalb der EU fühlen sich die Landwirte und Landwirtinnen aber einem ungerechten Wettbewerb ausgesetzt. Denn was ihnen verboten ist, ist anderen auf dem Weltmarkt erlaubt. Und auch innerhalb der EU sind die Auflagen nicht alle gleich streng. Für die Landwirte und Landwirtinnen aus Ländern mit einer restriktiveren Gesetzgebung daher ein Wettbewerbsnachteil. Gemeinsam fordern sie: Die Einhaltung von ökologischen Richtlinien sollte belohnt statt bestraft werden.
Hinzu kommt der Handel mit illegalen Pflanzenschutzmitteln – ein Milliarden-Geschäft. Dabei kommen gefälschte, nicht geprüfte und nicht genehmigte Substanzen in den Umlauf, die erheblichen Schaden anrichten können – für Umwelt und Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie werden nicht nur in der Landwirtschaft angewandt, sondern auch in privaten Gärten. Besonders irritierend: Diese gefährlichen Pestizide stammen auch aus deutschen Fabriken wie zum Beispiel von Bayer und BASF. Denn der Export der Wirkstoffe selbst ist nicht verboten. Und so kehren Gifte, deren Anwendung in der deutschen Landwirtschaft nicht zugelassen ist, entweder über importierte Früchte aus dem Ausland wieder zurück nach Deutschland. Oder sie landen direkt auf dem Schwarzmarkt, beispielsweise über das Internet.
Illegale Pestizide – den Giften auf der Spur | Landwirtschaft | DokThema | BR
DokThema vom 12.01.2022
Autorin: Susanne Roser