Das Leiden der Modehunde
Das Leiden der Modehunde
Kulleraugen, Stupsnase, kleine Schädel – Hunderassen wie Mops, Chihuahua oder Bulldogge sind wegen ihres niedlichen Äußeren gefragt. Doch diese Modezüchtungen zahlen oft einen hohen Preis: Sie leiden häufig unter Atemwegs- und Augenerkrankungen, den Zähnen oder der Wirbelsäule. Für die Besitzer ist das nicht nur emotional, sondern auch finanziell belastend.
Wenn Tiere aufgrund angezüchteter Schönheitsmerkmale ein Leben mit Schmerzen und Beeinträchtigungen führen müssen, handelt es sich um eine Qualzucht. Der Mops gilt dafür als eines der bekanntesten Beispiele.
Daniela Raila verliebt sich vor mehr als 10 Jahren in die Rasse. Damals ahnt sie nicht, mit welchen körperlichen Leiden ihre Hunde Goldi und Simba einmal kämpfen würden. Physiotherapie, Medikamente, Operationen – mehr als 31.000 Euro hat sie bisher investiert, um ihren Tieren das Leben erträglicher zu machen. Das traurige Schicksal ihrer Lieblinge motiviert sie jetzt, ihre Umgebung für das Thema zu sensibilisieren und über die Folgen der Qualzüchtungen zu informieren.
Urte Inkmann vom Hamburger Tierschutzverein behandelt jeden Tag Hunde mit angezüchteten Problemen. Die Hunde röcheln, ihre Augen tränen und der Rücken schmerzt. Die Tierärztin weiß: Oft führt eine unkritische Darstellung von Hunden in Social Media und in der Werbung dazu, dass die Nachfrage nach bestimmten Rassen weiter ansteigt. Werden die Tiere dann krank, landen sie nicht selten im Tierheim. Sie wünscht sich mehr Bewusstsein für das damit verbundene Leid der Tiere.
Eine der in Deutschland beliebtesten Rassen ist die Französische Bulldogge. Doch aufgrund ihrer charakteristischen platten Schnauze und des gedrungenen Körperbaus leidet auch ihre Gesundheit. Jasmin Scholz-Helms will es besser machen: Die Züchterin achtet bei ihren Tieren auf eine längere Schnauze und längere Beine. Ihr Ziel: Gesundheit vor Optik.
Reportage (D 2023, 33 Min)
Das Leiden der Modehunde | ARTE Re: