Friedenschance im Ukraine-Krieg: „Beide Seiten bauen Verhandlungsposition auf.“
Friedenschance im Ukraine-Krieg: „Beide Seiten bauen Verhandlungsposition auf.“
Olaf Scholz sorgte am Wochenende im ZDF mit Aussagen zu möglichen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine für Aufsehen. Was dies für die Ukraine bedeutet, erklärt Nicole Deitelhoff, Direktorin des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung im Interview mit ZDFheute live.
Die Friedensforscherin geht davon aus, dass die Aussagen ein deutliches Signal des Kanzlers sein sollten, zu sagen, dass die die Agenda für Friedensverhandlungen eigentlich seine Agenda sei. „Ich würde schon sagen, er reagiert auf die Wahlgewinne, die BSW, die auch die AfD in Sachsen und Thüringen gemacht haben und versucht deutlich zu machen, dass auch die SPD für einen Kurs steht, der selbstverständlich auf Friedensverhandlungen hinausläuft“, so Deitelhoff.
Deitelhoff geht davon aus, dass auch Russland sehe, „dass dieser Konflikt in naher Zukunft nicht militärisch zu entscheiden ist und deswegen auch nach Exit-Strategien sucht“. Man beobachte einen Prozess, in dem auch die Konfliktparteien selber anfingen auszuloten, ob nicht doch ein Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen reelle Optionen seien.
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