Schlag gegen die Hisbollah: Wie kleine Funkgeräte als Waffe eingesetzt werden
Schlag gegen die Hisbollah: Wie kleine Funkgeräte als Waffe eingesetzt werden
Im Libanon sind nahezu zeitgleich hunderte Pager explodiert. Knapp 2.800 Menschen wurden dabei verletzt, mindestens 12 getötet – darunter viele Mitglieder der vom Iran unterstützen Hisbollah-Miliz. Die Hisbollah macht Erzfeind Israel für den Angriff auf die kleinen Funkgeräte verantwortlich. Auch Experten gehen von einer Sabotage-Aktion aus. Heute dann die Meldung, dass auch Walkie-Talkies am Stadtrand von Beirut explodiert sein sollen.
Laut US-Medien soll der israelische Geheimdienst Mossad eine Lieferung von Pagern abgefangen und in den Geräten einige Gramm Sprengstoff platziert haben. Wie die New York Times berichtet, soll die Hisbollah die Pager beim Hersteller Apollo Gold bestellt haben. Das in Taiwan ansässige Unternehmen wies eine Verbindung zu dem Vorfall aber von sich – eine in Ungarn ansässige Firma habe die Geräte entworfen und gefertigt.
Pager sind Vorläufer von Handys. Die Schiiten-Miliz nutzt die Funkempfänger seit Jahren, da sie schwieriger zu orten sind. Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah und seine Anhänger befürchten, beim Einsatz von Smartphones ein leichtes Ziel für Israels Militär zu sein. Für die Pager-Explosionen kündigte die Miliz Vergeltung an. Mit einem Schlag wird schon gerechnet, seit Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran und ein hochrangiger Hisbollah-Kommandeur mutmaßlich von Israel getötet worden waren.
Wie können Pager und andere Geräte technisch manipuliert und als Waffe genutzt werden? Welches Ziel verfolgt man mit einer solchen Aktion? Steckt wirklich Israel dahinter und wie beeinflusst der Angriff den Gaza-Krieg? Darüber spricht Carsten Rüger bei ZDFheute live mit Waffen- und Militärexperte Fabian Hinz sowie mit Manuel Atug, Gründer und Sprecher der Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen.
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