Lyrik für Alle – Folge 149
Lyrik für Alle – Folge 149
In der 149. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Mascha Kaléko.
Mascha Kaléko (gebürtig Golda Malka Aufen, * 7. Juni 1907 im galizischen Chrzanów, Österreich-Ungarn, heute Polen; † 21. Januar 1975 in Zürich) war eine deutschsprachige, der Neuen Sachlichkeit zugerechnete Dichterin.
Mascha Kaléko, geboren als Golda Malka Aufen, war das nichtehelich geborene Kind des jüdisch-russischen Kaufmanns Fischel Engel und seiner späteren Ehefrau, der österreichisch-jüdischen Rozalia Chaja Reisel Aufen. 1914, zu Beginn des Ersten Weltkriegs, übersiedelte zunächst die Mutter mit den Töchtern Mascha und Lea nach Deutschland, um Pogromen zu entgehen. In Frankfurt am Main besuchte Kaléko die Volksschule. Ihr Vater wurde dort aufgrund seiner russischen Staatsbürgerschaft als feindlicher Ausländer interniert. 1916 zog die Familie nach Marburg, schließlich 1918 nach Berlin, ins Scheunenviertel der Spandauer Vorstadt (Grenadierstraße 17).
Hier verbrachte Kaléko ihre Schul- und Studienzeit. Obwohl Kaléko eine gute Schülerin war und auch sehr daran interessiert, später zu studieren, war ihr Vater der Meinung, dass ein Studium für ein Mädchen nicht notwendig sei. 1922 heirateten ihre Eltern standesamtlich, sie wurde von ihrem Vater anerkannt und erhielt den Namen Mascha Engel.
Kaléko begann 1925 im Büro des Arbeiterfürsorgeamts der jüdischen Organisationen Deutschlands in der Auguststraße 17 eine Bürolehre. Nebenher besuchte sie Abendkurse in Philosophie und Psychologie, unter anderem an der Lessing-Hochschule und an der Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldt-Universität).
Am 31. Juli 1928 heiratete sie den um knapp zehn Jahre älteren Hebräischlehrer Saul Aaron Kaléko, den sie seit 1926 kannte. Gegen Ende der zwanziger Jahre kam sie mit der künstlerischen Avantgarde Berlins in Kontakt, die sich im Romanischen Café traf. So lernte sie u. a. Else Lasker-Schüler und Joachim Ringelnatz kennen.
1929 veröffentlichte Mascha Kaléko erste Gedichte (in der Zeitung Querschnitt), die im heiter-melancholischen Ton die Lebenswelt der kleinen Leute und die Atmosphäre im Berlin ihrer Zeit widerspiegeln. 1933/1934 studierte sie an der Reimann-Schule in Berlin, u. a. in der Klasse für Werbungs- und Publicity-Schreiben.[1] 1933 publizierte sie das Lyrische Stenogrammheft, über das der Philosoph Martin Heidegger später an sie schrieb: „Ihr Stenogrammheft zeigt, dass Sie alles wissen, was Sterblichen zu wissen gegeben ist.“ Das erfolgreich verkaufte Werk, im Januar erschienen, fiel im Mai 1933 nicht der nationalsozialistischen Bücherverbrennung in Deutschland zum Opfer, da die Nationalsozialisten damals noch nicht wussten, dass Mascha Kaléko Jüdin war. Das kleine Lesebuch für Große erschien 1934.
Ab 1930 wirkte Mascha Kaléko außerdem beim Rundfunk und im Kabarett Küka, dem Künstlerkabarett mit. Edmund Nick und Günter Neumann vertonten ihre Texte, vorgetragen wurden diese von Interpretinnen und Schauspielerinnen wie Rosa Valetti, Claire Waldoff oder Annemarie Hase.
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