Verwandtenaffäre – Die CSU und ihre Familienmitglieder
Verwandtenaffäre – Die CSU und ihre Familienmitglieder
Ist es nicht schade, dass man die Familienmitglieder nicht einfach mit ins Büro nehmen darf? Schade schon, aber in Zusammenhang mit der Verwandtenaffäre in der CSU schon angebracht.
Familienmitglieder auf Staatskosten bei sich anzustellen, das haben sich tatsächlich einige CSU-Mitglieder getraut. Aber das wichtigste ist doch, die Politiker:innen und ihre Familienmitglieder haben daraus gelernt!
Alfred Sauter von der CSU zum Beispiel, der hat’s anders gemacht. Der hat zwei ganz besondere Familienmitglieder eingestellt, und zwar seine Töchter, aber das nicht beim Staat, sondern privat. Damit konnte er die Provisionen für den Maskendeal einfach bei der Firma der Töchter verstecken.
Seit dieser unschönen Sache mit den Familienmitgliedern hat die CSU sogar einen eigenen Ethikkodex. Und an der Ausarbeitung dieses Kodex waren auch richtige Profis beteiligt. Zum Beispiel Joseph Kardinal Höffner, der das Wohl der Familienmitglieder auch ganz großschreibt. Dass dieser unschön aufgefallen ist bei der Duldung sexuellen Missbrauchs kann man dabei auch mal schnell unter den Tisch fallen lassen… Doch dann werden laut Andreas Scheuer zwei Dinge miteinander vermischt, die nichts gemein haben, nämlich CSU und Ethik.
Im Ethikkodex steht deutlich, die Abgeordneten müssen ihre Nebentätigkeiten offenlegen. Doch wohl nicht die ihrer Familienmitglieder? Auch der sogenannte Compliance-Ausschuss der CSU hat seit seiner Einrichtung vor sieben Jahren leider kein einziges Mal getagt. Das natürlich nur, weil es in der Partei auch kein Korruptionsproblem oder Probleme mit der Beschäftigung vom ein oder anderen Familienmitglied gibt.
Verwandtenaffäre – Die CSU und ihre Familienmitglieder | Die Anstalt vom 04.05.2021