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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 4 Jahren
Max Uthoff will nicht zurück in den Normalzustand

Max Uthoff ist sich sicher, dass wir nach Corona nicht zur Normalität zurückkehren sollten.

Nach über einem Jahr Corona wünschen wir uns vor allem eines: Normalität. Das mit der Normalität ist gar nicht so einfach – findet jedenfalls Max Uthoff. Die Politik hätte die Coronakrise als Möglichkeit zum Umdenken nutzen können. Sie hat ihre Chance auf Innehalten und Veränderung jedoch verpasst. Vieles, was in unserem Land zur Normalität gehört, müsste auf den Prüfstand gestellt werden, denkt Max Uthoff.

Max Uthoff weiß: Normalität ist in Deutschland ein Zustand, bei dem der Staat arbeitslosen Menschen gerade mal 4,80 Euro pro Tag für Essen zur Verfügung stellt. Normalität ist, wenn hunderttausende Menschen bei Werkverträgen als Billiglöhner ausgebeutet werden. Die Politik lässt zu, dass sich 1,6 Millionen Menschen bei der Tafel ernähren müssen. Umgekehrt ist Mercedes Benz in der Lage, aufgrund von niedrigen Unternehmenssteuern den Tafeln bereits den tausendsten Sprinter zu spenden. Normalität bedeutet auch, dass der Staat ganz entspannt dabei zuschaut, wie die 45 reichsten Personen in diesem Land inzwischen genau so viel besitzen wie die untere Hälfte der Bevölkerung.

Max Uthoff findet, dass wir nicht in den Normalzustand zurückkehren sollten. Das macht die Corona-Situation an sich natürlich nicht besser.
Auch während Corona lässt unser Staat genau diejenigen hängen, die ihm auch zu normalen Zeiten am Arsch vorbeigegangen sind. Max Uthoff ist davon überzeugt, dass Alleinerziehende, Kinder oder Krankenpflegende mehr staatliche Zuwendung verdient hätten. Statt Pfleger:innen für ihre Arbeit zu applaudieren, schlägt Max Uthoff vor, denjenigen auf die Finger zu hauen, die sich immer noch gegen bessere Arbeitsbedingungen für die Pflege wehren.

Max Uthoff will nicht zurück in den Normalzustand | 3satFestival vom 19.09.2020