Heinrich Heine – „Der scheidende Sommer“ (1834)
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Heinrich Heine – „Der scheidende Sommer“ (1834)
Heinrich Heine – „Der scheidende Sommer“ (1834)
Rezitation: Christian Brückner
von der CD „Du bist mein Land, ich deine Flut“
Text:
Das gelbe Laub erzittert,
Es fallen die Blätter herab;
Ach, alles was hold und lieblich,
Verwelkt und sinkt ins Grab.
Die Gipfel des Waldes umflimmert
Ein schmerzlicher Sonnenschein;
Das mögen die letzten Küsse
des scheidenden Sommers sein.
Mir ist, als müsst ich weinen
Aus tiefstem Herzensgrund;
Dies Bild erinnert mich wieder
An unsere Abschiedsstund’.
Ich mußte dich verlassen,
Und wußte, du stürbest bald;
Ich war der scheidende Sommer,
Du warst der sterbende Wald.
Bilder: Collage