Ukraine – ein Fotograf im Krieg
Ukraine – ein Fotograf im Krieg
Vor 170 Jahren dokumentierten die ersten Fotografen den Krieg auf der Krim mit ihren riesigen Plattenkameras, das waren Apparate aus Holz, in die man große Glasplatten mit einer lichtempfindlichen Schicht steckte. Edward Kaprov aus Israel entschied sich dafür, mit so einer historischen Plattenkamera das Leben der Menschen von heute an der Front in der Ukraine zu fotografieren:
„Ich wurde in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt: der Sowjetunion. Ich bin in Sibirien aufgewachsen, das geografisch gesehen heute in Russland liegt, aber ich bin kein Russe. Das Land, in dem ich bis zu meinem 17. Lebensjahr lebte, bis kurz nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1991, besaß eine Kultur und eine Atmosphäre, die Russland nicht im Geringsten ähnelten. Als ich am Morgen des 24. Februar 2022 sah, dass Kiew bombardiert wurde, konnte ich es nicht glauben. Es war verrückt, Wladimir Putin zuzuhören, wie er versicherte, dass er die Ukraine ‚entnazifizieren‘ würde! Es war undenkbar, verrückt. So etwas hatte es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gegeben. Nie hätte ich mir vorstellen könneń, Zeuge eines Konflikts dieses Ausmaßes zu werden. Meine beiden Großväter stammten aus der Ukraine. Dieser Krieg ist mein Krieg“.
Ukraine: Ein Fotograf im Krieg | ARTE Reportage