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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 8 Monaten
Dramatische Lage in Gaza: Was Hilfe an Fallschirmen und auf Seekorridor bringen

Im Gazastreifen spitzt sich die humanitäre Lage immer weiter zu: Ein Viertel der Menschen dort sind nach UN-Angaben vom Hungertod bedroht. Allein in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens sollen laut Unicef-Regionaldirektorin Khodr in den vergangenen Tagen mindestens zehn Kinder an Dehydrierung und Mangelernährung gestorben sein.

Nach dem die USA und andere Nationen angesichts der katastrophalen Versorgungslage begonnen hatten, vor allem im Norden des umkämpften Küstenstreifens Hilfslieferungen mit Lebensmitteln an Fallschirmen abzuwerfen, soll jetzt auch Hilfe auf dem Seeweg kommen. Mit dem Schiff der Hilfsorganisation Open Arms soll ein Korridor in den Gazastreifen getestet werden. Auf Zypern, wo der Start der Hilfsmission am Wochenende geplant ist, erklärte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, gemeinsam mit den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Partnerländern wolle die EU auf diesem Weg große Mengen an Hilfsgütern in den Gazastreifen liefern. Vorher hatte US-Präsident Biden angekündigt, einen provisorischen Hafen für humanitäre Hilfe an der Küste von Gaza bauen zu lassen. Die UN-Beauftragte für humanitäre Hilfe im Gazastreifen Sigrid Kaag sprach sich für eine Erweiterung der Versorgungsrouten aus, eine andere Lösung sei aber einfacher, schneller und billiger: „Die Luft und das Meer können nicht ersetzen, was auf dem Landweg ankommen muss.“

Auch Biden forderte die israelische Regierung auf, mehr Hilfslieferungen in das Kriegsgebiet durchzulassen. Humanitäre Hilfe dürfe keine zweitrangige Überlegung oder ein Druckmittel sein. Er wiederholte außerdem seine Forderung nach einer sofortigen sechswöchigen Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Gleichzeitig betonte der US-Präsident, Israel habe das Recht, die Hamas als Reaktion auf den Überfall am 7. Oktober anzugreifen. Die Terrororganisation könne “diesen Konflikt noch heute beenden”, indem sie die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freilasse.

Die israelische Regierung zeigte sich zufrieden mit dem geplanten Seekorridor. Dieser werden die “Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen nach einer Sicherheitskontrolle nach israelischen Standards ermöglichen”, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums.

Wie kann wirklich mehr Hilfe sicher zur Zivilbevölkerung im Gazastreifen? Und wie können auch Spenden aus Deutschland bei den Menschen ankommen, die sie am dringendsten benötigen? Darüber spricht Alica Jung bei ZDFheute live mit dem Deutsch-Palästinenser Abed Hassan, der lange selbst im Gaza-Krieg festsaß. Außerdem berichten ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge und Christof Johnen über Hilfsanstrengungen und Hindernisse. Seid dabei und stellt eure Fragen!

Wenn ihr selbst für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen spenden wollt, geht das zum Beispiel über das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe. Hier findet ihr alle Infos: spenden.zdf.de

0:00 Intro
1:45 Abed Hassan zur Lage in Gaza: „Hoffnung längst gestorben“
12:12 Keine Hilfe für Norden des Gazastreifens
14:00 ZDF-Korrespondent Bewerunge: „Zustand im Norden komplette Anarchie“
21:40 DRK-Koordinator Johnen: „Situation für Helfende extrem gefährlich“

Dramatische Lage in Gaza: Was Hilfe an Fallschirmen und auf Seekorridor bringen | ZDFheute live