Sarah Bosetti: Waffen für die Ukraine – ja oder nein?
Sarah Bosetti: Waffen für die Ukraine – ja oder nein?
Sarah Bosetti will reden … über Waffenlieferung an die Ukraine.
Hier kommt Sarah Bosettis Antwort auf die Frage, wie weit die Waffenlieferungen an die Ukraine gehen sollten: Sie weiß es nicht.
Sarah Bosetti beobachtet, wenn man die fröhlichsten Nationalist*innen ausnimmt, einen relativ breiten Konsens darüber, dass es gut wäre, wenn die Ukraine sich gegen den Angreifer Russland wehren könnte. Also: Alle – außer Putin – alle wollen Frieden. Sarah Bosetti findet: Was für ein seltener Moment der Einigkeit könnte das sein, wenn nun alle gemeinsam konstruktiv über eine Lösung für die Ukraine nachdenken würden. Stattdessen wird dieser große, wichtige Moment in der hiesigen Debatte für politische Kleingeistigkeit missbraucht.
Sarah Bosetti sieht zum einen Verschwörungserzählungen. Bei jedem Besuch politischer Repräsentant*innen in Kiew – ob Ursula von der Leyen oder jetzt Joe Biden – wird vermutet, dass alles nur inszeniert
sei, weil fast jedes mal der Luftalarm ertönt. Und das kann natürlich wahr sein, aber angesichts der Tatsache, dass es in der Ukraine seit einem Jahr keinen Tag ohne Luftalarm mehr gab, fehlen Sarah Bosetti ein wenig die Indizien für so eine Vermutung.
Zum anderen gibt es parteipolitische Machtkämpfe. Den Grünen zum Beispiel wird vorgeworfen, sie seien jubelnd zur Kriegspartei wegen dem Ukraine-Krieg geworden, obwohl sie noch im Wahlkampf 2021 mit dem Slogan geworben haben: „Keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete“.
Und zu Letzt sieht Sarah Bosetti: Lagerbildung. Leute beschimpfen einander entweder als „Kriegstreiber“ oder als „Handlanger Putins“ wegen dem Krieg in der Ukraine. Dabei sind alle – außer Putin – für Frieden. Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht haben sogar ein „Manifest für Frieden“ geschrieben, was rhetorisch natürlich geschickt ist, weil schon der Titel suggeriert, alle anderen wollten Menschen sterben sehen.
Waffen für die Ukraine – ja oder nein? | Bosetti will reden! vom 22.02.2023
