Max Uthoff über dekadente Hundebesitzer
Max Uthoff über dekadente Hundebesitzer
In New York bezahlen Reiche viel Geld, um mit ihren Hunden Gassi zu gehen.
Jede Münze lässt den Arroganzpegel des Menschen weiter ansteigen. Max Uthoff nimmt sich davon selbst nicht aus, schließlich spricht er zu einem Publikum, das aus schlecht angezogenen Kultursnobs besteht. Außerdem fällt ihm dazu eine Geschichte ein, die sich in New York zugetragen hat. Max Uthoff erzählt von den Hundebesitzern des New Yorker Stadtteils Tribeca. Die hatten einen eigenen kleinen Park für ihre Hunde. Für 100 Dollar Jahresgebühr konnten die gut Betuchten dort mit ihren Hunden Gassi gehen. Später stellte sich heraus, dass es ein öffentlicher Park war an dem ein Gitter und ein Schloss angebracht wurden. Die Reaktionen der geprellten Hundebesitzer fielen nüchtern aus: „Typisch New York.“
Die Sprache ist die Waffe des Pazifisten und Max Uthoff weiß sie meisterlich zu nutzen. Sein ironischer Blick auf scheinbar nüchterne Fakten entlarvt schonungslos den Zynismus unserer Gesellschaft. Politkabarett der Oberklasse, dessen Kraft sich oft gerade durch langsame, verzögerte Pointen nachhaltig entfaltet. Mit gebührendem Sarkasmus schaut er auf soziale Un-Verteilung, Lobbyismus, Rechte der Stärkeren und stärker werdende Rechte.
Max Uthoff über dekadente Hundebesitzer | 3satFestival vom 19.09.2020