Zum Hauptinhalt springen
MrSpinnert von MrSpinnert, vor 11 Jahren
Lyrik für Alle – Folge 54

In der 54. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Georg Herwegh.

Georg Friedrich Rudolph Theodor Herwegh (* 31. Mai 1817 in Stuttgart; † 7. April 1875 in Lichtental) war ein sozialistisch-revolutionärer deutscher Dichter des Vormärz und Übersetzer. Neben Georg Weerth gilt er als einer der bedeutendsten Dichter des deutschen Proletariats im 19. Jahrhundert. Herweghs teilweise bombastische, gelegentlich blutrünstige Lyrik aus dem sicheren Exil wie sein Versagen in tatsächlichen revolutionären Situationen wurde von Ulrich Enzensberger als eine „Mischung aus Verbitterung und Verbiestertheit, aus Großsprechertum und Gewaltbereitschaft“ gedeutet, die ebenso als stilistische Vorwegnahme des Wilhelminismus gesehen werden kann.

Georg Herwegh wurde 1817 als Sohn des Gastwirts Ludwig Ernst Herwegh und Rosine Catharina Herwegh geboren. Ab 1828 wohnte er bei Verwandten und besuchte die Lateinschule in Balingen als Klassenkamerad von Gottlieb Rau. Von 1831-35 besuchte er nach bestandenem Landexamen das Evangelische Seminar (Gymnasium) im Kloster Maulbronn und studierte ab 1835 Theologie und Rechtswissenschaften in Tübingen als Stipendiat des Tübinger Stifts, von dem er 1836 verwiesen wurde. Während seines Studiums wurde er 1835 Mitglied der burschenschaftlichen Vereinigung der Patrioten Tübingen. Ab 1836 war er als freier Schriftsteller in Stuttgart tätig, und ab 1837 arbeitete er sowohl an August Lewalds Zeitschrift Europa, als auch an Karl Gutzkows Blatt Telegraph für Deutschland mit. 1839 sah er sich veranlasst, in die Schweiz zu fliehen, weil er auf einem Maskenball einen königlich-württembergischen Offizier beleidigt hatte und ihm die militärische Zwangsrekrutierung drohte.

Seine Flucht führte ihn zunächst nach Emmishofen und dann nach Zürich, wo er für die von Johann Georg August Wirth herausgegebene Zeitschrift Volkshalle den kritischen Teil redigierte. Er freundete sich mit dem Burschenschafter und Dichter August Follen an. Im Sommer 1841 erschien der erste Teil seiner Gedichte eines Lebendigen, die ein polemisches Gegenstück zu den Briefen eines Verstorbenen von Hermann von Pückler-Muskau darstellten und ihn auf einen Schlag berühmt machten. Zu den 1841 entstandenen Gedichten gehören Wiegenlied, Die bange Nacht und O Freiheit, Freiheit!. Von Herbst 1841 bis Februar 1842 reiste Herwegh nach Paris und traf dort mit Heinrich Heine zusammen, der ihn später in seinem Gedicht An Georg Herwegh ironisch als „eiserne Lerche“ verewigte. Nach seiner Rückkehr nach Zürich lieferte er sich einen publizistischen Kampf mit den Zürcher Konservativen. Aufgrund seiner bissigen Kommentare in der Augsburger Allgemeinen Zeitung und dem von Julius Fröbel herausgegebenen Blatt Schweizerischer Republikaner wurde er vom Zürcher Bezirksgericht zu einer Geldstrafe verurteilt.

Er arbeitete für die von Karl Marx redigierte Rheinische Zeitung und plante, den Deutschen Boten aus der Schweiz zu einem Kampforgan gegen die politische und soziale Unterdrückung in Deutschland umzustrukturieren. In dieser Zeit freundete er sich mit Ludwig Feuerbach an. 1842 reiste er nach Deutschland, um Mitarbeiter für sein Zeitschriftenprojekt zu gewinnen, und lernte in Köln Karl Marx kennen, für dessen Zeitung er schon geschrieben hatte. Außerdem bekam er eine Audienz beim preußischen König Friedrich Wilhelm IV., der gleich nach dem Treffen mit Herwegh die Zeitschrift noch vor ihrer Veröffentlichung verbieten ließ. Im Dezember ließ Friedrich Wilhelm IV. Herwegh aus Preußen ausweisen, nachdem der sich in einem offenen Brief über die politischen Verhältnisse in Deutschland beschwert hatte …

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Georg Herwegh aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz der GNU für freie Dokumentation und CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfü