Lyrik für Alle – Folge 162
Lyrik für Alle – Folge 162
In der 162. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Erich Fried, Louis Fürnberg und Nelly Sachs.
Erich Fried (* 6. Mai 1921 in Wien; † 22. November 1988 in Baden-Baden) war ein österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist. Fried war in der Nachkriegszeit ein Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland. Gleichzeitig gilt er vielen als bedeutender Shakespeare-Übersetzer, dem es als erstem gelungen ist, die Sprachspiele des englischen Dramatikers ins Deutsche zu übertragen. Er übersetzte außerdem u. a. T. S. Eliot, Dylan Thomas, Graham Greene, Sylvia Plath und John Synge. Zudem verfasste Fried einen Roman (Ein Soldat und ein Mädchen, 1960) und Kurzprosa. Er beteiligte sich am politischen Diskurs seiner Zeit, hielt Vorträge, nahm an Demonstrationen teil und vertrat öffentlich Positionen der Außerparlamentarischen Opposition, so dass er sich in konservativen und rechten Kreisen einen Ruf als „Stören-Fried“ erwarb. Allerdings war er ein unabhängiger Geist, der sich nicht für eine festgelegte Ideologie vereinnahmen lassen wollte. Seine 1979 veröffentlichten Liebesgedichte haben ein breiteres Publikum gefunden.
Louis Fürnberg (* 24. Mai 1909 in Iglau; † 23. Juni 1957 in Weimar) war ein tschechoslowakisch-deutscher Schriftsteller, Dichter und Journalist, Komponist und Diplomat jüdischer Abstammung. Von ihm stammte das Lied der Partei, das jahrelang als offizielle Hymne der SED gedient hat.
Nelly Sachs (eigentlich Leonie Sachs; * 10. Dezember 1891 in Berlin-Schöneberg; † 12. Mai 1970 in Stockholm) war eine jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin. 1966 verlieh das Nobelpreiskomitee ihr – gemeinsam mit Samuel Joseph Agnon – den Nobelpreis für Literatur „für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Stärke interpretieren.“