Lyrik für Alle – Folge 157
Lyrik für Alle – Folge 157
In der 157. Folge von Lyrik für Alle rezitiert Lutz Görner Gedichte von Dietrich Eckardt, Theodor Lüdecke, Hanns Johst, Will Vesper, Eberhard Wolfgang Möller und Gerhard Schumann.
Dietrich Eckart (* 23. März 1868 in Neumarkt in der Oberpfalz; † 26. Dezember 1923 in Berchtesgaden) war ein Publizist, Verleger, früher Anhänger des Nationalsozialismus und Ideengeber Adolf Hitlers. Obwohl Eckart zu den frühesten Gestalten der Deutschen Arbeiterpartei bzw. Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei gehörte, war er nie formales Parteimitglied.
Hanns Johst (* 8. Juli 1890 in Seerhausen, Sachsen; † 23. November 1978 in Ruhpolding) war ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker, nationalsozialistischer Kultur-Funktionär und seit 1935 Präsident der Reichsschrifttumskammer (RSK).
Will Vesper (* 11. Oktober 1882 in Barmen; † 11. März 1962 auf Gut Triangel bei Gifhorn) war ein deutscher Schriftsteller und Literaturkritiker. 1931 trat Vesper, der laut Thomas Mann schon „immer einer der ärgsten nationalistischen Narren“ gewesen war, in die NSDAP ein. Nach dem Ausschluss missliebiger Schriftsteller aus der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, wie Thomas Mann, Leonhard Frank und Alfred Döblin, rückte Vesper 1933 neben Hans Friedrich Blunck, Hans Carossa, Hans Grimm und anderen in die Dichterakademie ein. Bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Dresden hielt Vesper die Festrede. Er gehörte auch zu den 88 Schriftstellern, die im Oktober 1933 das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten. In seiner Literaturzeitschrift Die Neue Literatur übte Vesper eine Art private Nachzensur aus, indem er Schriftsteller und Verlage, die nicht seinen persönlichen Vorstellungen entsprachen, regelrechten Diffamierungskampagnen aussetzte. Im Februar 1937 erschien beispielsweise ein vom nationalsozialistischen Rassismus geprägtes Pamphlet, in dem Vesper gegen „jüdische“ Verleger wetterte: „Wenn ein deutsches Mädchen ein Verhältnis mit einem Juden hat, so werden beide wegen Rassenschande mit Recht verurteilt. Wenn ein deutscher Schriftsteller und ein deutscher Buchhändler ein Verhältnis mit jüdischen Verlegern eingeht – ist das nicht eine weit schlimmere und gefährlichere Rassenschande?“
Eberhard Wolfgang Möller (* 6. Januar 1906 in Berlin; † 1. Januar 1972 in Bietigheim) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Er gehörte zu den bekanntesten Autoren der NS-Zeit. Er war Referent der Theaterabteilung im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.
Gerhard Schumann (* 14. Februar 1911 in Esslingen; † 29. Juli 1995 in Bodman) war ein deutscher Schriftsteller, wirkungsvoller Propagandist der NS-Zeit und NS-Kulturfunktionär. Er schloss sich schon früh dem Nationalsozialismus an und erhielt zahlreiche NS-Ehrungen. Er trug mit seinen schriftstellerischen wie mit seinen kultur- und allgemeinpolitischen Beiträgen zur Durchsetzung und zur Aufrechterhaltung des NS-Systems bei. Im Nachkriegsdeutschland war Schumann als Verleger tätig.