Zum Hauptinhalt springen
MrSpinnert von MrSpinnert, vor 20 Jahren
Karl Valentin – Ein Hungerkünstler

Karl Valentin – Ein Hungerkünstler ist eine Dokumentation aus der Reihe Deutsche Lebensläufe von Franz Xaver Karl, die vom BR und SWR produziert wurde. Die Erstausstrahlung erfolgte am 3. Februar 2005.

Sendetext des BR: Karl Valentin wird bis heute als schräge, verquere Komikertype vereinnahmt und seine Bedeutung damit verkannt. Dabei ist er einer der wenigen Bayern auf Weltniveau, ein Genie auf einer Höhe mit Chaplin, Buster Keaton oder Beckett.

Bertolt Brecht hat mit ihm zusammengearbeitet, Lion Feuchtwanger hat seine Auftritte in seinem Roman „Erfolg" verewigt. Aber in seiner Heimatstadt München erinnert bis heute nur ein weißblaues Kuriositätenlokal an diesen einzigartigen Künstler. Der Film von Franz Xaver Karl zeigt den wahren Valentin, den frühen Filmpionier, der seinen Körper wie kein anderer als Instrument einsetzte, ihn ebenso verwickelte, wie seine Sprache, mit der er die Welt und ihre Regeln in Frage stellt und Löcher in die Wirklichkeit bohrt. Das ist absurd und komisch, aber auch tragisch. Bei ihm gibt es definitiv kein Happy End … „Er besitzt eben den Mut extrem zu sein", sagt Herbert Achternbusch, der im Film Karl Valentin kongenial kommentiert. Viele Facetten Valentins kommen da zur Sprache, angefangen von den sadistischen Kinderspielen des „Roten Deifis von der Au" bis zu seiner hochgradigen Hypochondrie. Die Weltkarriere Valentins ging doch kaum über Bayern hinaus, weil er eben nie nach vorne ging, sondern immer nur in die Tiefe.