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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 97 Jahren
Oktober (1927)

„Oktober“ (Original: Октябрь) ist ein Stumm- und Propagandafilm von Sergei Eisenstein und Grigoriy Aleksandrov nach dem Roman „Ten Days that Shook the World“ von John Reed aus dem Jahre 1927.

Der Monumentalfilm wurde anlässlich des zehnten Jahrestags der russischen Revolution gedreht. Der vollständige Titel lautet: „Oktober. Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ (Октябрь / Десять дней, которые потрясли мир).
Mit russischen und deutschen Zwischentiteln / Русские и немецкие интертитры

Der berühmte Stummfilm ist eine Ikone der sowjetischen Revolutionskinos, ein Monumentalwerk des damals erst 29jährigen Sergej Eisenstein über die Ereignisse der russischen Revolution im Jahre 1917, die gescheiterte Übergangsregierung bis hin zum Sturm auf das Winterpalais.
Das filmische Werk ist zwar durchzogen von der kommunistisch-sowjetischen Propaganda und trieft vor offenkundigem wuchtigem Pathos, wirkt aber dennoch bis zu einem gewissen Grade authentisch. Berühmt geworden ist die Szene, als der Leiter der Übergangsregierung in einer schnellen Bildfolge mit einem stolzen Pfau verglichen wird. Eisenstein erzielte mit seiner neuartigen Montagetechnik eine überzeugend suggestive Ausdruckskraft.
Eigentlich sollte das Epos zum 10jährigen Jubiläum der Oktoberrevolution veröffentlicht werden, aber es kam zu gravierenden Verzögerungen. Leo Trotzki, zunächst Lenins loyaler Mitstreiter, der dann aber als „Saboteur“ in Ungnade fiel und nach sowjetischer Art aus Zentralkomitee und Partei „entfernt“ wurde, musste auch aus dem Film weggeschnitten werden. Eisensteins Bildsprache besaß durchaus ironische Zwischentöne, die den sowjetischen Auftragsgebern nicht gefallen konnten. Nach der Uraufführung verschwand der Film im Archiv und wurde in der UdSSR nie wieder gezeigt.
Wie das ursprüngliche Konzept Eisenstein ausgesehen hat, ist heute nicht mehr bekannt. Wesentliche Filmszenen wurden um-, Fragmente herausgeschnitten, mehrere Filmsequenzen gingen verloren. Die vorliegende restaurierte Fassung (mit den wieder ergänzten Trotzki-Szenen) stellt den Versuch dar, das ursprüngliche Filmkonzept Eisenstein so gut wie möglich zu rekonstruieren und wiederherzustellen. Letztlich muss das Werk allerdings als unfertig angesehen werden.

Darsteller:

  • Wassili Nikandrow – Wladimir Iljitsch Lenin
  • Nikolai Popow – Alexander Fjodorowitsch Kerenski
  • Boris Liwanow – Michail Iwanowitsch Tereschtschenko
  • Nikolai Podwoiski – Leiter des Petrograder Revolutionsstabes (er selbst)
  • Eduard Tisse – ein deutscher Soldat
  • Wladimir Antonow-Owsejenko – er selbst
  • Grigori Sinowjew – er selbst
  • Layaschenko – Konovalov
  • Chibisov – Skobolev
  • Mikholyev – Kishkin
  • Smelsky – Verderevsky
  • Arbeiter Petrograds, Rotarmisten und Rote Matrosen der Baltischen Flotte