Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922)
Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922)
„Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ ist ein Stummfilm und Horrorfilm von F.W. Murnau nach dem Roman „Dracula“ von Bram Stoker in der freien Adaption von Henrik Galeen aus dem Jahr 1922.
Der 1922 entstandene Stummfilm in fünf Akten gilt als Quantensprung der Filmgeschichte und als der Klassiker des deutschen expressionistischen Films. Die Kameraführung, die phantastischen Licht- und Schattenspiele von Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau sind legendär und wurden oft kopiert und zitiert. Ohne „Nosferatu“, „Caligari“ und dem „Golum“ wäre der amerikanische Horrorfilm der 1930er Jahre nicht denkbar gewesen!
Zunächst allerdings geriet der Film zum finanziellen Fiasko. In den großen Lichtspielhäusern wurde er nicht gezeigt. Die Geschichte basiert unautorisiert auf einer Adaption des Romas „Dracula“ vom Bram Stoker. Der Vampir Dracula wurde hier kurzerhand zum Grafen Orlok, gespielt von dem bis dahin relativ unbekannten Schauspieler Max Schreck. Ein Berliner Gericht entschied 1925 in dem folgenden Urheberrechtsstreit, dass sämtliche Filmkopien zu vernichten seien. Doch zahlreiche Schnittversionen konnten sich im Ausland unversehrt erhalten, sodass der legendäre Film (glücklicherweise) erhalten geblieben ist.
Der Stummfilm ist eine Adaption von Bram Stokers Roman Dracula und erzählt die Geschichte des Grafen Orlok, eines Vampirs aus den Karpaten, der in Liebe zur schönen Ellen entbrennt und Schrecken über ihre Heimatstadt Wisborg bringt. Nosferatu gilt als einer der ersten Vertreter des Horrorfilms und übte mit seiner visuellen Gestaltung einen großen Einfluss auf das Genre aus. Zugleich gilt das Werk mit seiner dämonischen Hauptfigur und seiner traumartigen, gequälte Seelenzustände spiegelnden Inszenierung als eines der wichtigsten Werke des Kinos der Weimarer Republik. Der Film sollte nach einem verlorenen Urheberrechtsstreit 1925 vernichtet werden, überlebte aber in unzähligen Schnittversionen und ist heute in mehreren restaurierten Fassungen verfügbar.
Es spielten:
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Max Schreck – Graf Orlok (Nosferatu)
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Gustav von Wangenheim – Thomas Hutter
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Greta Schröder – Ellen, Hutters Frau
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Georg H. Schnell – Harding, ein Reeder
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Ruth Landshoff – Annie, Hardings Schwester
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Gustav Botz – Dr. Sievers, der Stadtarzt
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Alexander Granach – Knock, ein Häusermakler
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John Gottowt – Professor Bulwer, ein Paracelsianer
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Max Nemetz – Kapitän der Empusa
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Wolfgang Heinz – Maat der Empusa
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Albert Venohr – Matrose der Empusa
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Karl Etlinger – Lehrer bei Prof. Bulwer
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Guido Herzfeld – Wirt in Transsylvanien
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Hans Lanser-Ludolff – Ein Richter
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Loni Nest – Kind am Fenster
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Josef Sareny – Oberkutscher
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Fanny Schreck – Krankenschwester im Krankenhaus
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Eric van Viele – Matrose der Empusa
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Hardy von Francois – Arzt im Krankenhaus
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Heinrich Witte – Wärter im Irrenhaus
Ein Chronist berichtet, wie im Jahr 1838 die Pest in die Hafenstadt Wisborg kam: Der Häusermakler Knock bekommt von einem Grafen Orlok aus den Karpaten den schriftlichen Auftrag, für ihn ein Haus in Wisborg zu suchen. Der Makler, augenscheinlich begeistert von der Anfrage des Grafen, beauftragt seinen jungen Mitarbeiter Thomas Hutter, zu Orlok zu reisen und ihm das halbverfallene Haus gegenüber Hutters Wohnung anzubieten. Hutters junge Frau Ellen reagiert voll Sorge und mit dunklen Vorahnungen auf die Reisepläne ihres Mannes. Hutter gibt seine Frau in die Obhut seines Freundes, des Reeders Harding, und macht sich auf den Weg. Bevor er das Schloss des Grafen erreicht, macht er Rast in einem Gasthaus. Die Einheimischen fürchten sich vor Orlok und warnen den jungen Mann, weiterzureisen. Das „Buch der Vampyre“, ein Kompendium über Blutsauger, soll ihm als Warnung dienen, doch Hutter schlägt alle Bedenken in den Wind und setzt seine Reise fort. Als ihn schließlich seine Führer in Angst und Panik verlassen, wird er in einem unheimlichen Wald von der mysteriösen Kutsche des Grafen abgeholt und erreicht Orloks düsteres Schloss.
Graf Orlok ist nicht minder unheimlich als seine Behausung, eine hagere, kahlköpfige Gestalt. Ein Nachtmahl ist für Hutter bereitet. Als er sich versehentlich mit einem Messer am Finger verletzt, will sich Orlok gierig über das Blut hermachen, lässt dann aber doch von Hutter ab. Der Graf bittet den jungen Mann zu verweilen. Nach einer Nacht in schwerem Schlaf erwacht Hutter mit zwei Bissmalen an seinem Hals. Als Graf Orlok am folgenden Abend zufällig das Bildnis von Hutters Frau Ellen in einem Medaillon erblickt, nimmt er sofort Hutters Angebot an und unterschreibt unbesehen den Kaufvertrag. Hutter ahnt, dass er damit das Verhängnis in seine Heimatstadt eingeladen hat. Orlok nähert sich in dieser Nacht dem schlafenden Hutter, um sein Blut zu saugen, doch in weiter Ferne erwacht Ellen in Wisborg schreiend und streckt flehend ihre Hände aus. Der Graf lässt von seinem Opfer ab.
Ellen fällt in einen tranceähnlichen Zustand und beginnt zu schlafwandeln. Währenddessen erforscht Hutter tagsüber Orloks Schloss und findet den Grafen in todesähnlichem Schlaf in einem Sarg liegen. Am Abend sieht Hutter, wie der Graf eilends mit Erde gefüllte Särge auf einen Wagen verlädt. Kaum hat sich Orlok in den letzten, leeren, Sarg gelegt und dessen Deckel über sich gezogen, rast der unheimliche Karren davon. Hutter flieht aus dem Schloss, wird ohnmächtig und von Einheimischen gerettet, die den Fiebernden in einem Hospital gesund pflegen. Orlok hat unterdessen veranlasst, dass die Särge mit einem Floß nach Warna transportiert und auf ein Segelschiff verladen werden. Die Empusa macht sich mit Orlok an Bord auf den Weg nach Wisborg, während Hutter, wieder genesen, auf dem Landweg nach Hause eilt. An Bord der Empusa sterben die Besatzungsmitglieder, einer nach dem anderen, an einer mysteriösen Krankheit. Als die Matrosen nachforschen und einen der Särge öffnen, entweicht ihm eine Horde Ratten. Als schließlich nur noch der Kapitän und sein erster Maat am Leben sind, entsteigt der Graf des Nachts seinem Sarg. Die beiden letzten Besatzungsmitglieder sterben und die Empusa fährt, einem Geisterschiff gleich, in den Hafen von Wisborg ein.
The silent film in five acts, made in 1922, is considered a quantum leap in film history and a classic of German expressionist film. Director Friedrich Wilhelm Murnau“s camerawork and fantastic plays of light and shadow are legendary and have often been copied and quoted. Without „Nosferatu“, „Caligari“ and „Golum“, the American horror film of the 1930s would have been unthinkable!
Initially, however, the film was a financial fiasco. It was not shown in the major cinemas. The story is based on an unauthorized adaptation of the novella „Dracula“ by Bram Stoker. The vampire Dracula quickly became Count Orlok, played by the previously relatively unknown actor Max Schreck. In 1925, a Berlin court ruled in the ensuing copyright dispute that all film copies had to be destroyed. However, numerous cut versions were able to survive intact abroad, so that the legendary film has (fortunately) been preserved.