Die Spiegel-Affäre
Die Spiegel-Affäre
Die Spiegel-Affäre ist ein Fernsehfilm von Regisseur Roland Suso Richter aus dem Jahr 2014. Das Drehbuch des Politthrillers wurde von Johannes Betz verfasst und behandelt die Spiegel-Affäre aus dem Jahr 1962, welche als wichtiger Meilenstein für die Pressefreiheit in Deutschland angesehen wird.
Es spielten:
- Sebastian Rudolph: Rudolf Augstein
- Francis Fulton-Smith: Franz Josef Strauß
- David Rott: Conrad Ahlers
- Johann von Bülow: Hans Detlev Becker
- Franz Dinda: Claus Jacobi
- Max Hopp: Leo Brawand
- André Hennicke: Josef Augstein
- Gerald Alexander Held: Siegfried Buback
- Nora von Waldstätten: Elke Maria Carlsson
- Franziska Schlattner: Marianne Strauß
- Otto Mellies: Konrad Adenauer
- Michael Schönborn: Volkmar Hopf
- Gesine Cukrowski: Katharina Augstein
- Henning Baum: Oberst Alfred Martin
- Dieter Rupp: Fragesteller im Bundestag
Am 26. Oktober 1962 werden im Hamburger Pressehaus die Redaktionsräume der Nachrichtenmagazins Der Spiegel von der Polizei besetzt und durchsucht. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß fühlte sich von den Journalisten so unter Druck gesetzt, dass er bei Bundeskanzler Konrad Adenauer die Durchsuchung erwirkte. In der Spiegel-Ausgabe vom 8. Oktober 1962 erschien ein von Conrad Ahlers verfasster Artikel unter dem Titel Bedingt abwehrbereit, in dem dargestellt wird, dass das von Strauß vertretene Verteidigungskonzept der Bundeswehr einen potentiellen Angriff des Warschauer Pakts nicht abwehren könnte. Die Erkenntnis stützt sich unter anderen auf Ergebnisse des NATO-Manövers Fallex 62. Mehrere Spiegel-Redakteure werden wegen Landesverrat und Bestechung festgenommen, da man vermutete, dass die Journalisten ihre Informationen durch Geldzahlungen erhalten haben. Der Angriff auf die Pressefreiheit führt zu heftigen Protesten aus der Bevölkerung und im Laufe der Affäre kommt es zum Bruch des aus CDU, CSU und FDP bestehenden Kabinetts Adenauer. Die verhafteten Redakteure des Spiegel werden sukzessive entlassen und nach insgesamt 103 Tagen in Untersuchungshaft ist schließlich auch Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein wieder frei.
Franziska Augstein, die Tochter von Rudolf Augstein, wies auf zahlreiche Punkte hin, in denen der Film von der Wirklichkeit abweicht und diese zum Teil auch grob verfälscht. Neben Oberflächlichkeiten, wie der Tatsache, dass es in der Redaktion immer sehr förmlich zuging und Sprücheklopfen und kumpelhaftes Benehmen verpönt war, waren die Redakteure auch nicht so überheblich wie dargestellt, sondern hatten bei Stürmung der Redaktionsräume Angst um ihr Leben, da es sich um Männer handelte, die alle noch in der NS-Zeit aufgewachsen waren und nur zu gut wussten, was die Staatsmacht und ihre Sicherheitskräfte anstellen könnten.
Besonders kritisiert Frau Augstein, dass sich der Film lediglich am Rande mit der tatsächlichen Spiegel-Affäre beschäftigt und sich extrem auf den Personenkonflikt zwischen Rudolf Augstein und Franz Josef Strauß zuspitzt, als hätte es sich um einen Privatfehde zweier Männer gehandelt. Die eigentliche Affäre spielte sich jedoch im Bundestag sowie zwischen dem Spiegel und der Bundesanwaltschaft ab. Im Film wird die Bundesanwaltschaft von Siegfried Buback vertreten, wichtige Personen, welche gegen die Journalisten vorgingen, kommen im Film nicht vor oder hätten darin kaum eine Bedeutung, darunter Bundesanwalt Albin Kuhn, Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Volkmar Hopf, Bundesanwalt Walter Wagner und der Leiter des Referats für Hoch- und Landesverrat Theo Saevecke …
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