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Chico Chicone von Chico Chicone, vor 60 Jahren
Film (1965)

Film ist ein Kurzfilm aus dem Jahr 1965 nach einem Drehbuch des irischen Dramatikers Samuel Beckett. Es ist ein Schwarzweißfilm ohne Dialoge und Begleitmusik. Seine einfache Handlung basiert darauf, dass die Kamera als beobachtender Akteur mit in den Film einbezogen ist. Den Protagonisten, gespielt vom gealterten Stummfilmstar Buster Keaton, bezeichnet Beckett mit O für object, die den Protagonisten verfolgende Kamera bezeichnet er mit E für eye. Der Film spielt mit den beiden Perspektiven und handelt letzten Endes von der Unausweichlichkeit der Selbstwahrnehmung und davon, dass man dem eigenen Dasein nicht entfliehen kann.

Es spielten:

  • Buster Keaton: O
  • James Karen: Passant
  • Nell Harrison: Passantin
  • Susan Reed: Alte Frau

Die erste Einstellung zeigt das Auge eines älteren Menschen, das sich soeben öffnet in einer Nahaufnahme. Ein älterer Mann, der als O bezeichnet wird, hastet von der Kamera, die von Beckett als E bezeichnet wird, weg durch eine unwirtliche städtische Gegend. Er läuft an einer großen Mauer entlang im prallen Sonnenschein über unebenen, mit Steinen übersäten Boden. O versucht sich der Beobachtung durch die Kamera und des Kontaktes zu zwei anderen Passanten, deren Weg er kreuzt, zu entziehen. Als die Passanten nach Os Entschwinden in die Kamera, E, schauen, reagieren sie empört und entsetzt, der Mann setzt zum Reden an, die Frau lässt ihn mit einem ’schhhh!’ verstummen.

In seinem Mietshaus angekommen, versteckt sich O zunächst vor einer alten Frau, die ihm im Eingangsbereich entgegenkommt. Als die Frau aufblickt und E anschaut, also in die Kamera blickt, wandelt sich ihr Gesichtsausdruck von mild zu entsetzt und sie kollabiert. O schleicht sich an ihr vorbei die Treppe hinauf.

In seiner kargen, heruntergekommenen Wohnung macht sich O daran, alles zu zerstören, zu verdecken oder zu entfernen, was ihn beobachten oder eine Beobachtung von ihm, auch durch sich selbst, ermöglichen könnte: das Fenster, ein Bild von einer Figur an der Wand, ein Wandspiegel. Auch um diverse Haustiere, die O in seiner Wohnung hält, muss er sich kümmern: Katze und Hund trägt er nacheinander aus der Wohnung. Papageienkäfig und Fischglas werden mit Stoff abgedeckt. Selbst Objekte, die nur entfernt eine Ähnlichkeit mit Augen haben, erregen Os Aufmerksamkeit, zum Beispiel die Schnitzerei an einem Schaukelstuhl.

Nachdem O eine Weile im Zimmer umhergewandert ist und nach dem Eliminieren aller möglichen Blicke auf ihn zur Ruhe kommt, setzt er sich in den Schaukelstuhl und betrachtet nacheinander einige Fotos aus verschiedenen Phasen seines Lebens. Dann zerreißt er sie in umgekehrter Reihenfolge und lässt sie zu Boden fallen. Als er danach im Schaukelstuhl einschläft, bewegt sich E langsam um ihn herum, und ergattert endlich einen Blick in Os Gesicht: Über einem Auge trägt der alte Mann eine Augenklappe. O erwacht. Im Gegenschuss erkennt der Betrachter, was O erblickt: Er sieht sich selbst an der Wand gegenüber stehen, sich betrachtend. O ist somit identisch mit E. Entsetzt bedeckt er sein Gesicht mit den Händen. Die letzte Einstellung ist mit der ersten identisch: ein menschliches Auge, das sich öffnet.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Film aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz der GNU für freie Dokumentation und CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.