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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 3 Monaten
Zur OP ins Ausland

Immer mehr Menschen reisen für medizinische Eingriffe ins Ausland, oft um Geld zu sparen. Auch Janine und Rita sind als Medizintouristinnen unterwegs – doch die Distanz zum Arzt kann im Nachhinein teuer werden …

Ungarn gilt als Zahn-Mekka. Viele Deutsche reisen nach Budapest, um ihrem Gebiss eine Komplettsanierung zu verpassen – vor allem günstigere Preise für Implantate und Kronen locken die Medizintouristen. Nach Deutschland hingegen kommen für OPs auch Menschen aus dem ferneren Ausland – vor allem gut situierte arabisch- und russischsprachige Menschen vertrauen auf „Made in Germany“, vor allem in der Orthopädie, Onkologie und Kardiologie.
Der Medizintourismus boomt nach dem Einbruch durch die Pandemie wieder. Ausländische Patienten sind nicht nur für Kliniken ein lukratives Zubrot, sondern auch für den lokalen Handel, die Hotellerie, Dolmetscher oder Fahrdienste. Auch Janine aus Sachsen lässt Geld im Medizintourismus. Sie hat für ihren Zahnersatz aus Ungarn bereits Kredite aufgenommen – in Deutschland hätte sie sich die Behandlung nicht leisten können. Sie verspricht sich einen neuen Lebensabschnitt, in dem sie sorglos essen und lachen kann. Mit nur noch zwölf eigenen Zähnen im Mund reist sie nach Budapest und rüstet ihr Lächeln auf – wie das am Ende aussehen wird, weiß sie noch nicht.
Wenn zwischen Patient und Arzt Ländergrenzen liegen, kann es im Nachgang teuer werden. Rita aus der Schweiz opfert nach ihrem Rundum-Implantat-Paket in Budapest jahrelang fast alle Urlaubstage und reist auf eigene Kosten über 20 weitere Male zur Nachkontrolle nach Ungarn. Seit der Pandemie geht sie notgedrungen in Deutschland zum Zahnarzt, immer noch günstiger als in der Schweiz. Doch dort erfährt sie: Für ihre Zahnimplantate wird sie erneut tief in die Tasche greifen müssen.

Zur OP ins Ausland | ARTE Re:
Reportage (Deutschland 2024, 31 Min)