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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 6 Monaten
Ungewollt schwanger: Abtreibung legalisieren und § 218 streichen?

Abtreibungen sind in Deutschland rechtswidrig. Sie bleiben jedoch straffrei, wenn gewisse Bedingungen erfüllt werden. Um die Schwangerschaft zu beenden, muss ein verpflichtender Beratungstermin wahrgenommen und eine dreitägige Wartezeit eingehalten werden. Außerdem dürfen seit der Befruchtung nicht mehr als 12 Wochen vergangen sein. Geregelt ist das im Strafgesetzbuch in den Paragrafen 218 und 218a. Das führt für viele Schwangere und Ärzt*innen zu einer Stigmatisierung und der Befürchtung, sich strafbar zu machen. Aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass immer weniger Ärzt*innen bereit sind, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission empfahl im April 2024 die Entkriminalisierung von Abtreibungen in den ersten Wochen einer ungewollten Schwangerschaft. Gegenstimmen sehen den Paragraf 218 im Strafgesetzbuch als notwendige Barriere und halten die Beratungspflicht für unverzichtbar, damit das Lebensrecht und der Schutz des Kindes zur Sprache kommt. Der grundsätzliche ethische Konflikt beim Schwangerschaftsabbruch besteht also weiterhin zwischen der Selbstbestimmung der Frau ohne Kriminalisierung und dem Schutz von ungeborenem Leben. Bei 13 Fragen diskutieren wir: Sollte der Paragraf 218 gestrichen werden?

Unsere Teilnehmer*innen: 

Micaela Schäfer, Erotikmodel und Realitystar
Melody Haase, Realitystar
Mirrianne Mahn, politische Aktivistin
Fiona Franz, Medizinstudentin
Kristina Schröder, Beraterin und ehemalige Bundesfamilienministerin
Holger Maul, Gynäkologe und Klinikchefarzt

Kapitel: 

00:00 Intro
00:10 Sollten Abtreibungen legalisiert werden?
01:09 Wie hast du den Prozess deines Abbruchs erlebt?
03:05 War dir bewusst, dass du etwas Illegales tust?
06:02 Was spricht für oder gegen eine Pflichtberatung?
09:46 Wieso spricht man von Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen?
15:31 Sollte die Konfliktberatung freiwillig sein?
20:35 Wie schaffen wir es, dass überhaupt weniger Frauen in die Situation kommen, dass sie abtreiben?
22:27 Wie wird Schwangerschaftsabbruch derzeit gelehrt?
23:45 Würde sich Ausbildung und Versorgung verbessern, wenn § 218 abgeschafft wird?
26:07 Würde eine Übernahme der Behandlungskosten zu mehr Gerechtigkeit führen?
28:02 Können wir uns darauf einigen, Abtreibungen zu legalisieren und die Pflichtberatung trotzdem beizubehalten?
30:33 Können wir uns darauf einigen, dass Verhütungsmittel kostenlos sind, mehr Behandlungskosten übernommen und Online-Beratungen angeboten werden, und die Versorgung sichergestellt wird?
32:25 Können wir uns einigen auf kostenlose rezeptfreie Verhütungsmittel, und auf Pflichtberatung in Arztpraxen?

Mehr Content zu diesem und ähnlichen Themen findet ihr hier: 

Schwangerschaftsabbruch legalisieren? | frontal
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Glaube, Macht, Ideologie – Das gefährliche Netz der Abtreibungsgegner | Die Spur
https://kurz.zdf.de/Sggv/

Bauchgefühl – Überblick über alle Folgen
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Ungewollt schwanger: Was sich bei Abtreibungen ändern könnte | Die andere Frage
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Wer entscheidet, wenn ich schwanger bin? Der Fall Roe v. Wade | Der Fall
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Host: Jo Schück
Redaktion ZDF: Dr. Stefan Münker
Formatentwicklung ZDF: Vanessa Olivier, Leonie Steinfeld  
Redaktion Social Media ZDF: Laura Díaz, Muriel Spiegel, Schahrzad Zamankhan, Lara-Celine Saalmann, Annelina Stahmer
Online Redaktion ZDF: Janina Dillmann
Produktion ZDF: Anna Schmid

13 Fragen ist ein Format von ZDFkultur in Zusammenarbeit mit Hyperbole. Mehr Infos hier: https://kurz.zdf.de/GJLcg/

Regie / Autor*in: Lisa Hafemann, Andreas Müller
Redaktion: Althea Pappas, Caroline Weigele, Henrike Rau
Social Media Redaktion: Clemens Egger, Malik Jalloh
Kamera: Michel Gumnior, Fabian Uhlmann, Taner Asma, Sebastian Linder
Licht: Micha Plundrich, Ulrich Kalliske
Ton & Tonmischung: Wladimir Gelwich
Set Design: Justus Saretz
Aufnahmeleitung: Denise Ghard
Schnitt: Suraj Chandran
Grafik: Mark Trompetter
Produzent: Bastian Asdonk
Produktionsleitung: Laura Obereisenbuchner

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