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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 12 Monaten
Rechtsextreme in der Wikingerszene

Helme, Schwerter und historische Schlachten - einmal im Jahr versammeln sich Wikingerfans im polnischen Wolin zum größten Wikingerfestival der Welt. Hunderte von Kriegern spielen hier das Leben der Nordmänner nach. Doch das Kostüm-Spektakel ist nicht nur Treffpunkt von Hobby- und Freizeitwikingern. Auch Rechtsextreme mischen sich unter Teilnehmer*innen und Besucher*innen.

Für Dennis ist das Leben der Wikinger nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung. Am Wochenende zieht es ihn und seine Frau in ein selbstgebautes Wikingerdorf in der Nähe von Alfeld. Mit Gleichgesinnten leben sie hier fast wie vor eintausend Jahren: ohne Strom, fließendes Wasser oder Fernsehen. Das Festival in Wolin ist für sie ein Highlight des Jahres. Hier treffen sich Tausende Wikingerfans aus aller Welt.
Ein ganzes Heer wird auf's Schlachtfeld geführt. Im Gegensatz zur blutigen Geschichte wird in Wolin mit stumpfen Schwertern und nach strengen Regeln gekämpft, um die Verletzungsgefahr der Krieger möglichst gering zu halten. Doch die Wahlwikinger müssen sich aktuell an einer ganz anderen Front verteidigen. Denn auf dem Festival werden immer häufiger Hakenkreuze sowie andere rechte Symbole offen zur Schau gestellt. Runen und Rüstungen locken Rechtsextreme schon seit der Zeit des Nationalsozialismus an. Ein Beispiel ist das Wikingermuseumsdorf in Oerlinghausen. Es wurde vom NS-Regime erbaut, um die Überlegenheit der „nordischen Rasse“ zu demonstrieren. Museumsleiter Karl Banghard beobachtet seit Jahren eine Unterwanderung der Wikinger-Szene durch Rechtsextreme - besonders auf dem Festival in Wolin.

Reportage (D 2023, 32 Min)

Rechtsextreme in der Wikingerszene | ARTE Re: